17. Juni 2009

Test über die halbe Distanz

Das vergangene Wochenende war ein Mega-Triathlon-Wochenende. In zahlreichen Regionen fanden Triathlons statt – bei uns in der Metropolregion sogar zwei mit dem Challenge Kraichgau und dem nur alle 2 Jahre stattfindenden Maxdorfer Triathlon – beides Mitteldistanzen, also ungefähr über die halbe Ironman-Distanz. Ich entschied mich wie in den Vorjahren, wenn es die Entscheidung zu treffen gab, für Maxdorf, da mir der Wettkampf dort sehr gut gefällt und auch immer top organisiert ist. Für mich war es gleichzeitig DER Leistungstest in Hinblick auf meine Langdistanz 4 Wochen später. Meine Ziele waren somit schnell klar: 1. eine möglichst konstante Leistung über alle 3 Disziplinen bei einem ähnlichen Wettkampftempo wie in Roth und 2. als ‚nice-to-have’ eine Zeit unter 5 Stunden, was zugleich eine neue persönliche Bestzeit bedeuten würde.

Die Bedingungen am Wettkampftag waren nahezu optimal: Wassertemperatur 21,5 °C, in der Luft mittags bis 30°C und trocken.
Das Schwimmen begann recht gut. Nach dem üblichen Anfangsgetümmel fand ich schnell eine Position, auf der ich einen guten Rhythmus finden konnte. So arbeitete ich mich schnell in meiner Startgruppe weit vor und blieb auch an den Bojen weitgehend von Schlägen verschont. Etwas ungewohnt war die Situation für mich nach der Hälfte der Strecke als ich mich recht weit vorgearbeitet hatte: orientiere ich mich normalerweise an Schwimmern vor oder neben mir, so waren davon nicht mehr viele in Sicht. Bei den wenigen vor mir musste ich genau hinsehen, um zwischen den roten Bojen und den ebenfalls roten Badekappen genau unterscheiden zu können und die richtige Richtung zu finden. Endlich aus dem Wasser bestätigte sich mein Eindruck, dass ich recht weit vorne sein musste, denn in der Wechselzone warteten noch viele Fahrräder an ihrem Platz auf ihre Fahrer. Der Wechsel verlief suboptimal, weil ich Probleme hatte aus dem Neoprenanzug zu kommen.
Die Radstrecke kann man als recht selektiv bezeichnen, muss man doch 2 mal über die Lindemannsruh mit zwischenzeitlich 15% Steigung fahren und sammelt über die komplette Distanz über 1000 Höhenmeter. Über unfaire Fahrweise anderer musste ich mich zum Glück kaum ärgern. Bei mir selbst lief es wie am Schnürchen: ich liess mich durch die anderen Teilnehmer nicht ablenken und versuchte nur eine möglichst konstante Leistung abzurufen. Dass ich am Ende einen Schnitt über 30 km/h hatte, verblüfte mich bei dem Profil schon etwas. Beim anschliessenden Wechsel hatte ich dann wieder Probleme und verlor gefühlt nochmal 1-2 Minuten. U.a. kam ich nicht gleich in die Socken hinein und ohne Socken wollte ich aufgrund der langen Strecke nicht laufen.
Die Laufstrecke ist weitgehend flach. Die wenigen Steigungen – eine Autobahnbrücke und eine kleine Rampe im Wald – machten einem aber schon genug zu schaffen, musste man sie auf dem Wendepunktkurs doch mehrfach überqueren. Auch hier liess ich mich nicht von anderen beeinflussen und wollte nur eine konstante Geschwindigkeit knapp unter 5 Min/ km möglich lange halten; auf der Langdistanz kann ich schliesslich auch nicht in einem 4er Schnitt über die Marathonstrecke rennen. Erst die letzten 5 Kilometer, als ich wusste, es kann nicht mehr viel passieren, erhöhte ich das Tempo und kam letztendlich auf eine neue persönliche Bestzeit klar unter 5 Stunden.

Mein Fazit: wettkampftaktisch habe ich alles richtig gemacht, auch mit der Ernährung klappte es trotz ein paar Experimenten gut, nur bei den Wechseln wie bei den anderen Wettkämpfen in dieser Saison auch immer noch Schwierigkeiten. Die Form hat über diese Distanz auf jeden Fall gestimmt und letztendlich habe ich nicht nur meine Gesamtzeit im Vergleich zu den vergangenen Starts verbessert, sondern auch in allen 3 Teildisziplinen kamen neue persönliche Bestzeiten heraus. Ein Ergebnis, das optimistisch stimmt. Aber der Weg ist noch nicht zu Ende - knapp 4 Wochen Vorbereitung und Feinarbeit sind noch zu leisten.

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