5. April 2013

49 Kilometer durch Wind, Regen und Schnee

Nach einer langen wettkampffreien Zeit war ich unlängst mal wieder rennmässig unterwegs. Meine Reise führte mich über die Grenze zu unseren französischen Nachbarn zu einem "schönen Traillauf" in den Vogesen: zum Trail du Petit Ballon. Von dem "schön" war an diesem Tagen aufgrund der Wetterverhältnisse nur wenig zu sehen, auf dem Petit Ballon oben war die Sicht über dem tiefen Schnee - Mitte März! - geschätze 20 Meter. Und sobald wir die verschneiten Regionen verliessen und uns in tieferen Gefilden wiederfanden regnete es dann und hatte teil knöcheltiefen Matsch. Unterwegs lernte ich 2 Läufer aus dem Stuttgarter Raum kennen, die schon letztes Jahr hier gelaufen waren. Nach ihrer Aussage war der Lauf damals nicht annähernd so hart wie dieses Mal. Ich muss eingestehen mit ungefähr einem halben Duzend kleineren Stürzen und allerlei anderen Torturen hatte ich heuer etwas Schwierigkeiten mich für den Lauf grenzenlos zu begeistern - eigentlich hatte ich ein bisschen etwas anderes erwartet. Mir war aber klar, dass das eine gute Prüfung für mich und meine Moral war, schliesslich habe ich dieses Jahr noch ganz anderes vor. Einige Male fluchte ich innerlich in mich rein, dass ich meine Stöcke im Auto gelassen hatte - die hätten mir auf dem rutschigen Untergrund mehr Hakt gegeben. Und einige Male wünsche ich mir auch ein paar griffigere Schuhe oder so ein paar "Schneeketten" für Schuhe her. Aber den anderen ging es genauso. Um mich herum viel Gerutsche und immer wieder Stürze, teil auch mit schlimmeren Folgen (Brüche). So schlug ich mich durch, so gut es ging: heil ankommen war die Devise. Und wenn man erst mal im Ziel ist, diese ganzen Torturen heil überstanden hat, dann ist es im nachhinein umso schöner. Am Ende war ich trotz der sehr wackligen Angelegenheit immer noch mit einer Zeit von 6:18 Stunden 328er im Ziel - 720 kamen an, wieviele aufgeben mussten, konnte man nicht sehen. Ursprünglich hatte ich mehr vor, aber diese Ziele hatte ich schon vor dem Lauf abgehakt. Und letztendlich bin ich auch einfach nur froh heil und gesund diesen Lauf gemeistert zu haben.

Einer war so verwegen und hat (zumindest auf den einfacheren Passagen) auch gefilmt.

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