28. Februar 2007

Typisch Triathlet!

Was unterscheidet einen Triathleten von einem konventionellen Rennradfahrer oder Läufer? Ja klar, er trainiert eben noch ein paar Disziplinen mehr. Was noch? Nun, viele Triathleten haben einen Hang beim Sport recht bunte Vögel zu sein und sind den konventionellen Athleten in Bezug auf das verwendete Material immer gerne einen Schritt voraus. Man muss sich nur einen Volkslauf oder ein Jedermannradrennen ansehen: bei einer Athletengruppe mit 50 Personen erkennt selbst der ungeübte Beobachter sofort mindestens 20-30% der in der Gruppe enthalten Triathleten. Entweder tragen sie hautenge badeanzug-ähnliche Sportbekleidung, sind bewaffnet mit einem Gurt voller Trinkflaschen und Energiegels oder verwenden als einzige ein Gummiband, an dem die Startnummer befestigt ist. Besonders auffällig sind aber auch die Farben ihres Materials. Gerade Teilnehmer der älteren Generation sieht man immer wieder in Hosen oder auf Fahrrädern mit buntem Hawaii-Blümchenmuster, dass der gemeine Athlet nicht mal seiner Herzallerliebsten zumuten würde. Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass nicht auch ich manche der beschriebenen Charakterzüge habe.
So will ich von Zeit zu Zeit auch berichten, mit welchem Material ich in Roth dieses Jahr starten möchte. Den Anfang mache ich mit einem der wichtigsten Requisiten überhaupt.
Am letzten Samstag begab es sich, dass ich mal wieder im Sportladen unseres Vereinssponsors war. Eigentlich wollte ich an diesem Tag nur meine neue Laufbekleidung abholen, doch dann passierte es: "kennst Du schon den neuen GEL-NOOSA TRI? Der ist echt klasse!" Ich wurde neugierig, suchte ich doch sowieso noch einen Laufschuh für Roth. "Gnosa was? Zeig' mal her." Was ich dann gezeigt bekam, liess mich erstmal schmunzeln - schon lange hatte ich keinen so bunten Laufschuh mehr gesehen. Nach näherer Betrachtung erkannte ich sehr viel Ähnlichkeiten zu meinen bisherigen Wettkampfschuhen, mit denen ich immer sehr zufrieden war. Ich entschloss mich zu einem Probelauf - das bekannte Laufgefühl der anderen Schuhe war auch gleich da: gute Passform, sehr leicht und flexibel, trotz leichter Pronationsstütze. Und dann noch ein paar Features speziell für Triathleten! So ist ein Gummischnürband gleich inklusive, das erleichtert uns den Einstieg in der Wechselzone. Mit einem Zugverschluss ausgestattet verliert man mit diesen Bändern auch keine Zeit beim binden irgendwelcher Knoten. Weiterer Vorteil der Gummis ist, dass ein durch Hitze geschwollener Fuss noch die Möglichkeit hat sich nach oben auszudehnen. Bei einem normalen Schnürriemen mit fester Schnürung bekommt man oft schmerzhafte Druckstellen. Dann wäre bei dem Schuh noch eine spezielle Zunge, die auch einen schnellen Einstieg erleichtern soll. Ausserdem ist der Schuh mit einem besonderen Innenmaterial ausgestattet, dass es auch ermöglichen soll darin barfuss zu laufen. Ich selbst mache dies nur bei kurzen Distanzen, auf längere Strecken würde ich mir die Füsse trotz dem besonderem Material vermutlich blutig laufen.
Was soll ich noch sagen: den Schuh habe ich natürlich gekauft! *grins*

(Mehr Informationen zum Schuh auf der Asics Homepage)

25. Februar 2007

Formerhaltung im Februar

Diese Woche lief es wiedermal anders als geplant. Schon Montag beim Schwimmen hatte ich kein so gutes Gefühl. Am Dienstag wachte ich mit einem komischen Gefühl im Magen auf. Das Frühstück bekam ich zwar noch herunter, ein Teil davon blieb aber nicht lange dort. Auf die Einzelheiten muss ich jetzt nicht eingehen. Das Training für Dienstag und Mittwoch fiel aus - ich hatte mir offenbar mit Magen oder Darm irgendetwas eingefangen, das mir ziemlich zusetzte. Donnerstag fühlte ich mich wieder etwas besser, so ging ich zumindest 1 Stunde auf das Spinningrad. Freitag dann 9,5 km laufen und abends 3000m schwimmen. Akzente konnte ich keine setzen so beschränkte ich mich auf Formerhaltung. Mein Unterleib rumorte immer noch, deshalb war intensiveres Training nicht möglich.
Sonntag wollte ich dann eine neue Laufstrecke für meine Homepage und das mögliche Buch dokumentieren. Leider versuchte ich im Wald eine neue Route zu nehmen und verpasste mein Hauptziel. Eine Extrarunde wollte ich nicht drehen, so entschied ich mich die Streckendokumentation auf einen anderen Tag zu verschieben und anstattdessen den Lauf mit einer anspruchsvollen Mischung aus Fahrtspiel und etwas Trailrunning fortzusetzen. Was folgte war der vermutlich schwierigste Trainingslauf seit langem. Der Untergrund war vom morgentlichen Regen noch aufgeweicht, die Steine rutschig und immer wieder musste man kleine Rinnsale überspringen, die sich ihren Weg ins Tal suchten. Je höher ich kam, desto mehr Nebelschwaden zogen durch die Wälder. Nach ungefähr 9,8 Kilometern war ich dann endlich auf dem 568 Meter hohen Königstuhl. Das Wetter wurde zwar langsam besser, die Sicht war trotzdem leider noch nicht so gut. Für mich ist es immer die Krönung einer Mountainbiketour oder eben eines solchen Laufes oben auf der Aussichtsplattform am Königstuhl zu stehen und die Blicke über die Rheinebene und die umliegenden Berge schweifen zu lassen. Heute ging hier oben ein frischer, kühler Wind, so entschloss ich mich schnell weiterzulaufen. Mit einer kurzen Schleife durch den Märchenwald lief ich über verschiedene Pfade hinunter zum Heidelberger Schloss, in die Altstadt und von dort am Neckar nach Hause.
Der Sonntagslauf war sicher der Höhepunkt der Trainingswoche, wahrscheinlich auch einer der Höhepunkte dieses Monats. Er war technisch und konditionell recht anspruchsvoll und hatte als kleines Schmakerl viel Naturerlebnis obendrauf. Solche Läufe sind sicher das Elixir, warum tagtäglich immer wieder unzählige Läuferinnen und Läufer ihre Wege in die Wälder suchen. Für solche Läufe braucht man kein Marathoni zu sein und man braucht auch keine besondere Ausrüstung: einfach Laufsachen angezogen und dann raus in den Wald gelaufen - egal welches Wetter gerade herrscht!
Die gesundheitlichen Probleme der Woche habe ich übrigens während dieses Laufs zum Glück nicht mehr gemerkt.

18. Februar 2007

Mit Karottenkuchen über die Berge

Ein Triathlet kann nicht immer alle Disziplinen gleich häufig trainieren - zumindest bringt das nicht viel. Will er sich verbessern muss er von Zeit zu Zeit an der ein oder anderen Disziplin mehr feilen und in Trainingszyklus Schwerpunkte setzen. Besonders der Winter eignet sich dafür, sind doch die Hauptwettkämpfe noch weit entfernt und die einzelnen Trainingseinheiten noch nicht so intensiv. Neben dem Trainingseffekt hat dieser Umstand des Schwerpunkttrainings für mich aber auch immer einen motivatorischen Charakter: einfach mal eine Zeit lang Abstand zu einer Disziplin haben, so dass man ihrer nicht überdrüssig wird. So ist der Februar bei mir traditionell ein Monat mit Schwerpunkt Schwimmen. War ich die letzten Wochen noch viel läuferisch unterwegs, so habe ich das Laufen diese Woche auf ein einzige Einheit reduziert. In Rheinzabern hatte ich mir wunde Füsse gelaufen so blieb mir letztendlich auch nicht viel anderes übrig. Das ist Schwimmtraining ist derzeit so aufgebaut, dass ich der ersten Hälfte viel Schwimmtechnik auf dem Programm steht, die das Wassergefühl schulen soll – hauptsächlich nicht im Kraulstil. In der zweiten Hälfte heisst es dann aber verstärkt Kraul. Montag habe ich in einer zusätzlichen Einheit hauptsächlich Rollwenden geübt. Die sehen bei mir zwar vermutlich immer noch etwas unbeholfen aus, aber ich habe das Gefühl auch das bringt mir etwas für das Wassergefühl.

Von meinem Leistungstief in der Rheinzabern-Woche habe ich mich offenbar wieder erholt. Sowohl beim Schwimmen wie auch heute beim Radfahren gab es anerkennende Kommentare meiner Trainingspartner hinsichtlich meiner Form. Das Training in diesen beiden Disziplinen fällt mir aktuell auch nicht so schwer. Besonders das Radfahren macht mir Spass wie selten zuvor. Hauptverantwortlich dafür mache ich meinen letzten Urlaub in Zypern. Damals bin ich mit einigen Hotelgästen und vorallem dem hessischen Triathlon-Profi Kai Hundertmarck (http://www.kai-hundertmarck.de) über die Insel gefahren und habe das Sportjahr 2006 schön ausklingen lassen. Kai hat uns damals einige sehr gute Tipps zu allen möglichen Bereichen rund ums Radfahren gegeben, auf den eine oder anderen werde ich sicher im Laufe dieses Blogs nochmal eingehen. Bei mir persönlich hat er durch seine Art und seine Ratschläge eine neue Freude am Radfahren geweckt. Wer die Möglichkeit eines Trainingslagers mit Kai hat, dem sei dies hier von mir ausdrücklich empfohlen! Einige Termine kann man unter http://www.champions-training.de finden. Einige seiner Tipps habe ich bei unserer heutigen Radausfahrt wieder versucht zu beherzigen - und was soll ich sagen: ich bin förmlich über die Berge geflogen. Vielleicht lag es aber auch an dem leckeren Karottenkuchen am Morgen, dass ich so schnell war. *grins*

12. Februar 2007

Cocktail am Sonntag Morgen

Am Sonntag war es soweit: der letzte Lauf der Rheinzaberner Winterlaufserie über 20 km. Nachdem ich beim 15 km-Lauf noch ganz gut dabei war, hatte ich mir schon Hoffnungen auf ein gutes Resultat in der Endabrechnung der Serie gemacht. Zumal mir die längeren Strecken ja bekanntlich besser liegen als die kurzen. Doch - quasi mit Ansage - trat das Gegenteil ein, das hatte sich zur Wochenmitte beim Laktattest ja schon abgezeichnet. Dieser Sonntag war wirklich nicht mein Tag.
Der Kopf war schon zur Anreise nicht frei - privater Frust. Das Wetter vor Ort passte zur Stimmung: ein Wechsel zwischen Sprühregen und stärkerem Regen. Dann nach dem Anmelden wollte ich mich anziehen. Was habe ich vergessen? Meine Laufschuhe! Also ab in die Halle und den Händler am Stand gefragt, ob er ein paar Wettkampfschuhe - von mir aus auch normale Trainingsschuhe - in meiner Grösse hätte. Fehlanzeige! Zum Glück hatte ich am Morgen ein paar relativ alte Laufschuhe angezogen, die ich nur 2 mal im Training gelaufen war. Allerdings hatte ich beide Male Schienbeinschmerzen bekommen; die Pronationsstütze ist für meine Beine offensichtlich zu stark. Nun blieb mir nichts anderes übrig als noch einmal mit ihen sportlich zu laufen. Wegen des Regens entschloss ich mich das Eingelaufen noch mit der Jacke zu machen, um mich vor dem Regen zu schützen und nicht auszukühlen. Leider konnte ich sie vor dem Lauf nicht mehr in mein Auto legen, das ich nur wenige Meter hinter dem Start geparkt hatte; der Startblock war i.d.Z. schon zu voll und ich hätte mich dann ganz hinten anstellen müssen. Also entschloss ich mich besser mit der Jacke zu laufen.
Nach dem Start war es dann es schnell klar, dass dies nicht mein Lauf werden würde. Laufe ich sonst immer recht schnell unter 4 Min./km an, so schaffte ich diesmal die ersten Kilometer mit Mühe unter 4:30 Min/ km. Nach 5 Kilometern hatte ich schon einen Rückstand, der mir jede Illusion raubte, die 10 km-Zeit war deprimierend, danach schaute ich nicht mehr auf die Gesamtzeit und versuchte nur den Kilometerschnitt so gut es ging zu halten. Irgendwann ging mir dann noch trotz Doppelknoten ein Schnurbändel auf; die Zeit war jetzt ja sowieso schon egal. Das Endergebnis war entsprechend. Die Zeit über die 20 km war mehrere Minuten langsamer als meine Halbmarathon-Bestzeit (=21,095 km). Im Mannschaftsport würde man so einen Wettkampf wohl ein Debakel nennen. Nach der Serienwertung brauchte ich auch nicht mehr zu sehen.
Zu jedem ambitionierten Sportler gehört, dass er seine Ergebnisse gut analysiert und sie beim zukünftigen Sporttreiben entsprechend berücksichtigt. Mein Fazit zu diesem Lauf war, dass der Cocktail aus mangelnder Konzentration, körperlicher Müdigkeit und materialtechnischen Problemen an diesem Morgen kein gutes Ergebnis bringen konnte. Zu allererst werde ich nun versuchen körperlich wieder fit zu werden und aus diesem Tief wieder herauszukommen.

8. Februar 2007

Laktattest auf dem Ergometer

Gestern fand er nun statt: der verschobene Laktattest. Doch viel schlauer bin ich jetzt leider nicht. Das Ergebnis zeigt im Vergleich zu meinem Test im vergangenen Jahr Abweichungen in die ein und andere Richtung, die einen Vergleich schwierig machen. Vielleicht kann ja einer der Leser die Daten besser interpretieren.

Doch erstmal von vorne. Die Grundvoraussetzungen, die für einen Test gegeben sein sollten, habe ich ja schon mal aufgeführt. Zwei dieser Voraussetzungen waren diesmal nur mit Einschränkungen erfüllt. Vielleicht ist das der Grund, warum mir dieser Test nicht besonders aussagekräftig in Bezug auf meinen tatsächlichen Leistungsstand erscheint. Da wäre zum einen der Punkt, dass man am Vortag möglichst keinen intensiven Sport machen sollte, da das Laktat nicht so schnell wieder abgebaut werden kann. So ganz zurückhalten wollte ich mich am Vortag aber nicht und beschloss - vermutlich aus Pflichtbewusstsein gegenüber unserer Trainerin – zumindest kurz beim Schwimmtraining zu erscheinen und ein paar Bahnen locker zu schwimmen. Ganz so locker wurde es dann doch nicht, deshalb brach ich das Training etwas früher ab, um nicht zu viel Laktat aufzubauen. Vielleicht das Schwimmen bis dahin aber schon zu viel, oder vielleicht war aber auch der 50 km Lauf vor knapp 1 1/2 Wochen der Grund – auf jeden Fall fing ich gestern mit einem höheren Laktatwert als im vergangenen Jahr an. Die zweite Voraussetzung, die nicht ganz erfüllt war, war dass ich nicht ausgeruht war. In der Nacht zuvor war ich irgendwann um 4 Uhr aufgewacht, musste an die Arbeit denken und konnte nicht mehr einschlafen. So stand ich kurz vor 5 Uhr auf, arbeitete 30 Minuten an ein paar Sachen, die mich vermutlich wach gehalten hatten. Danach ging ich wieder ins Bett und konnte tatsächlich noch etwas schlafen. Um 7 Uhr war es dann endgültig vorbei mit der Bettruhe und ich musste aufstehen. Den fehlenden Schlaf merkte ich während des ganzen Tages, von daher war mir schon klar, dass meine Leistung beim Test beeinträchtigt sein könnte. Trotzdem wollte ich es diesmal wissen und nicht wieder verschieben.

Den Test führte ich auf dem Ergometer durch. Wir begannen bei 50 Watt Widerstand und steigerten in 50er-Schritten. Bei 350 Watt musste ich leider abbrechen, weil ich mit dem Ergometer technische Probleme hatte; ich hätte aber vermutlich sowieso abbrechen müssen, weil ich schon hart an der Grenze war. In der Abbildung habe ich die Ergebnisse von 2006 und 2007 mal gegenüber gestellt.
Man kann erkennen, dass ich 2007 vom Start weg fast durchgehend höhere Laktatwerte als im Vorjahr hatte Lediglich bei 200 Watt sind beide Auswertungen gleich. Dafür ist der Puls 2007 im Vergleich meist niedriger. Meine anaerobe Schwelle bei 3,65mmol/l liegt laut dieser Auswertung mit 132 b/min einige Schläge niedriger als im Vorjahr. Dies ist der Hauptgrund, warum ich diesen Test in Frage ziehe; er entspricht überhaupt nicht meinem bisherigen Eindruck. Ein paar weitere Analysedaten habe ich noch bekommen. Meine aktuelle aerobe Leistung beträgt 237,82 W, dies entspricht 146,95% bezogen auf eine durchschnittlich trainierte Person meines Alters und Gewichts. Die relative Leistung im Vergleich zu einem Leistungssportler beträgt 73,18%. Diese letzten beiden Werte sehen recht gut aus, ich halte sie aber mehr für eine Spielerei. Was die Wattzahl angeht, war ich im Vorjahr auch etwas besser. Als Fazit aus diesem Test nehme ich mit, dass ich in den nächsten Wochen wieder verstärkt Grundlagentraining und weniger Intervalle machen werde. Mehr Schlüsse kann man wohl nicht ziehen. Die nächsten Tage werde ich erstmal ausruhen und versuchen den Schlaf nachzuholen. Dies wird ziemlich sicher die Woche mit dem bisher wenigsten Wochentrainingpensum, aber Hauptsache ist, ich bin bald wieder auf der Höhe und kann wieder gute Leistung bringen. Am Sonntag steht schliesslich auch der letzte Lauf der Rheinzaberner Winterlaufserie an.

Für März habe ich bei einem anderen Anbieter einen weiteren Laktattest vereinbart und erhoffe mir dort etwas mehr Aufschluss über meinen Leistungsstand. Der neue Test wird als so genannter Feldtest auf der Laufbahn eines Stadions durchgeführt.

6. Februar 2007

Woche der Regeneration

Dieses Jahr ist sportlich ja vor allem von daher interessant, weil ich diesmal recht ungewöhnliche Wege zu gehen versuche. So ist es sehr ungewöhnlich im Vorfeld zu einem Ironman so früh im Jahr schon 2 Ultramarathons zu laufen; den ersten habe ich nun hinter mir, der zweite ist in Eschollbrücken geplant. Angemeldet bin ich für letzteren noch nicht, ich will erstmal die weiteren Trainingswochen abwarten. Selbst manch erfahrener Triathlet schaut etwas ungläubig, wenn ich ihm von diesem Programm erzähle. Wie bin ich also darauf gekommen? Nun: ich versuche immer auch andere Anregungen aufzunehmen und sehe mir an wie das in anderen Bereichen so gemacht wird. Im konkreten Fall habe ich meine Vorbereitung an der eines ambitionierten Ultramarathonläufers orientiert. Ein ernster Ultramarthoni, der einen 100 Kilometerlauf, einen 12, -24 Stunden oder gar 48 Stundenlauf plant, der trainiert nicht nur mit 3 oder 3 1/2 stündigen Dauerläufen auf seinen grossen Tag - er geht auch im Training mal darüber hinaus! Genauso ein Randonneur auf dem Rad. So hat es mich gereizt, diese etwas längeren Distanzen auch einmal in Form eines längeren Wettkampfs als Langdistanztraining einzubauen. Hauptgefahren sind dabei, dass man sich 1. überanstrengt und 2. der "normale" Trainingsaufbau zu sehr gestört wird. Punkt 1. versuche ich durch eine gute Vorbereitung und eine nicht zu ambitionierte Zielsetzung für diese Vorbereitungswettkämpfe zu umgehen. Wenn ich die besagte Vorbereitung gut in meinen normalen Trainingsalltag einbauen kann, dann ist das gleich auch ein Aspekt, der bei Punkt 2 reinspielt. Für mich heisst das konkret, ich trainiere auch weiterhin für das Radfahren und Schwimmen und fokussiere mich nicht zu sehr auf das Laufen. Ein Unterbereich zu Punkt 2 und den man nicht ausser acht lassen sollte, ist eine möglicherweise zu lange Regenerationszeit. Wenn ich einer zu grossen Anstrengung während des Wettkampfes schon vorgebeugt habe (siehe oben Massnahmen zu Punkt 1), dann gilt es sich nach dem Wettkampf ausreichend zu erholen und nicht gleich wieder zu früh mit zu intensiven Training einzusteigen.
Wie also hat meine letzte Trainingswoche ausgesehen? Zusammenfassend lässt sich sagen, ich habe keine intensiven und auch keine langen Einheiten trainiert. Ausserdem habe ich versucht meiner bei dem Lauf beanspruchten Muskulatur und den Knochen eine Pause zu geben und diese nicht zu sehr zu belasten. Konkret heisst das, dass ich 2 mal schwimmen war, 2 mal bin ich auf einem Rad gesessen und 1 mal habe ich im Studio etwas für die Rumpfmuskulatur getan, laufen war ich nur kurz. Nach nun etwas über einer Woche scheint es so, als ob ich den Lauf gut weggesteckt habe. Das Radfahren am Wochenende ging recht gut und die kurzen Belastungsspitzen zwischendurch konnte ich ohne Probleme meistern und hatte dabei nicht das Gefühl an meine Grenzen gehen zu müssen. Diese Woche werde ich auch noch relativ locker angehen lassen, wobei allerdings wenige intensivere Belastungsspitzen wieder eingeplant sind.

1. Februar 2007

Buchvorstellung: Rad ab! 71.000 km mit dem Fahrrad um die Welt

Neben all den Trainings und Wettkämpfen findet sich natürlich auch Zeit für andere Dinge, so habe ich beispielsweise gerade ein Buch zu ende gelesen und mag nun über dies berichten. Manch einer wird sich fragen, was hat eine Buchbesprechung nun hier zu suchen. Nun ganz einfach: Bücher dienen mir des öfteren als kleine Motivationshilfe oder lasse ich mir von ihnen neue Anregungen für den Sportalltag geben. Das im folgenden beschriebene Buch ist kein Sportbuch im eigentlichen Sinne und doch findet es hier sehr gut seinen Platz.

Der Globetrotter Peter Smolka brach im Spätsommer 2000 auf zu einer Reise, die ihn mit dem Fahrrad 71.000 Kilometer rund um die Welt führte. Seine Reise führte ihn über den Balkan, den Nahen Osten, durch Afrika und Südamerika. Auf der anderen Seite des Pazifiks ging es dann weiter über Ozeanien, Indochina, Indien, Afghanistan und viele weitere Länder zurück nach Deutschland, wo er nach 1433 Nächten in 55 Ländern auf 5 Kontinenten in seiner Heimat ankommt. Eine respektable Leistung, aber noch viel mehr für ihn viele kleine und grosse Erfahrungen, die er vermutlich nie vergessen wird. Von einigen berichtet er in seinem 355 Seiten starken Reisebericht. Leider – so habe ich nach lesen des Buches den Eindruck – rechen die Seiten nicht aus, um einen wirklich an dieser einzigartigen Reise teilhaben zu lassen. Zu kurz kommt mir manche Region, manches Land. Manchmal habe ich das Buch am Ende eines Kapitels enttäuscht beiseite gelegt, weil doch eine etwas ausführlichere Schilderung erwartet hätte, die dann nicht kam. Sicherlich ist so ein Buch immer ein kleiner Drahtseilakt: auf der einen Seite versucht man über die Länder und Erlebnisse zu schreiben, auf der anderen Seite sind da aber auch die vielen kleinen Strapazen und Problemchen, die auch erwähnenswert sein mögen und berichtet sein wollen. Für mich hat das Buch immer dann seine Höhepunkte, wenn der Autor es schafft die Eigenarten und Eigenheiten der jeweiligen Länder und Bewohner zu beschreiben. Interessant ist es zu lesen wie unterschiedlich Menschen aus Nachbarländern auf den Reisenden reagierten oder welch unterschiedliche bürokratische Hindernisse einem Weltreisenden auf der Welt begegnen können. Meist dann, wenn der Autor in seine Erlebnisse selbst stärker eingebunden war, hat das Buch seine stärksten Momente. Beschreibt er jedoch mehr in der Rolle eines Beobachters, so hat man am Ende der Beschreibung als Leser das Gefühl andere interessante Dinge verpasst zu haben; weniger, weil.man nicht dabei war, sondern mehr, weil sie einem einfach nicht erzählt wurden.

Wenngleich das Buch für mich nicht so fesselnd wie manch anderes ist, so möchte ich es doch empfehlen. Erfährt man hier in relativ locker beschriebener Wiese doch viel über andere – teils unbekannte – Regionen der Welt und bekommt manches Land mal aus einer anderen Sicht gezeigt, als sie unsere manchmal dort recht einseitig berichtenden Medien darstellen.


Paul Smolka – Rad ab! - 71.000 Kilometer mit dem Fahrrad um die Welt

Reise Know-How Verlag, 1.Aufl. 2005, 17,50 EUR

ISBN 3-89662-383-4


Wer mehr über Peter Smolka, seine Reisen und seine Bücher erfahren möchte, kann auf seiner Homepage http://www.lemlem.de weitere Informationen bekommen.

Blog-Archiv