27. November 2011

Zurück im Grossherzogtum

Eigentlich darf man es keinem mehr erzählen, aber der nicht ganz so sportaffine Leser wird mich vermutlich sowieso für einen Sportverrückten halten. Wie gut, dass ich noch einige Leute kenne, die ein noch unglaublicheres Jahresprogramm durchziehen und schon seit mehreren Jahren fast jedes Wochenende irgendwo einen einen krassen Lauf hinlegen. Also reden wir nicht um den heissen Brei: ich bin letztes Wochenende meinen nunmehr sechsten Ultramarathon des Jahres gelaufen. Die Strecke war allerdings keine unbekannte mehr: ich war zum zweiten Mal beim Uewersauer in Heiderscheid/ Luxemburg am Start. Den Start hatte ich meinem Sportkameraden Fabi zu verdanken. Er hatte noch nie einen Ultramarathon gelaufen und wollte das mal ausprobieren. Er schlug vor, einen Lauf im Dezember zu machen, was mir aus terminlichen Gründen aber nicht ganz so gut erschien. Da kam mir der Uewersauer im November wieder in den Sinn. Fabi liess sich zum Glück recht leicht von dem Lauf in unserem kleinen Nachbarland überzeugen. 

Karge Hochebenen ..
Heiderscheid liegt in dem Luxemburger Ausläufer der Ardennen. Wenn ich einem anderen Mitläufer glauben darf, dann es das Gebiet des Jasmännchens. Es soll der Sage nach für alles, was schief läuft verantwortlich sein, Grenzsteine versetzen sowie Wanderer und Läufer in Angst und Schrecken versetzten. Von alle dem war an diesem Sonntag wenig zu spüren: verlaufen mussten wir uns nicht und der Schrecken hielt sich auch in Grenzen - wir beide hatten jeweils nur eine kurze Schrecksekunde, als jeder von uns an unterschiedlichen Stellen mal kurz stürzte, sich dabei aber nicht weiter wehtat. Im Vergleich zu meinem Start vor 2 Jahren war das Wetter dieses Jahr auch deutlich besser: es war sonnig und trocken, bei guten Lauftemperaturen im oberen einstelligen Bereich. Da es im Stausee Bauarbeiten gab, fiel die Überquerung einer Pontonbrücke dieses Jahr aus; für mich war das vor 2 Jahren einer der interessantesten Abschnitte dieses Laufes da man sowas sonst doch eher selten erlebt. Anstattdessen ging es dieses Jahr hinter dem Kilometer 25 wieder eine steile Rampe hinauf, dann an einem schönen ausgesetzten Trail am Seeufer entlang, bevor wir dann über die Staumauer liefen. Die nächsten Kilometer danach waren für Trailläufer erstmal uninteressant, da wir über die Asphaltstrasse zur ursprünglichen Strecke hinüberlaufen mussten. Wenigstens störte uns kein Verkehr - die Strasse war wegen der Bauarbeiten im See gesperrt. Bei Kilometer 31 trafen wir dann wieder auf die ursprüngliche Route. Die Streckenänderung hatte allerdings auch zur Folge, dass sich die Gesamtdistanz der diesjährigen Ausgabe auf 52,5 km verlängerte. Da ich mit Fabi recht zügig unterwegs war, erwartete ich trotzdem eine Zeit unter der vor 2 Jahren. Doch ich da hatte ich die Zusatzschleife etwas unterschätzt und am Ende war ich mit einer Gesamtzeit von genau 6 Stunden doch eine ganze Ecke langsamer als damals. Auch dieses Mal war die eigentliche Zielverpflegung etwas spärlich. Dafür wartete nach der Dusche für uns Läufer im Zelt vor der Veranstaltungshalle leckere Lasagne - wahlweise vegetarisch oder mit Fleisch. Dazu gab es in der Halle noch die üblichen anderen Sachen, die man bei so einer Veranstaltung oft bekommt. So konnten wir mit unseren Mitläufern die Speicher wieder auffüllen und den Lauf in netter Runde nochmal Revue passieren lassen.
.. und schöne ausgesetzte Trails

Wie 2009 so war es auch dieses Jahr wieder ein grosser Spass hier zu laufen. Die Strecke ist einfach schön und hat für fast jeden etwas zu bieten: sie ist sowohl für Trail- und Ultralaufeinsteiger gut geeignet, wie auch für Freunde schöner Trails. Mein Kumpel Fabi, war von dem Lauf begeistert und hat sich schon für seinen nächsten Landschaftsultra angemeldet. Der Naturpark Uewersauer in den Luxemburger Ardennen ist für Naturfreunde auf jeden Fall eine Reise wert.

Zur Zeit befindet sich im Netz auch einen Fernsehbericht vom Luxemburger Fernsehen. Dieser vermittelt einen guten Eindruck von diesem sehr empfehlenswerten Lauf.

17. November 2011

Erfolg ist Teamsache

Heute mal nicht in eigener Sache.

4 Buchstaben lassen viele Ultrasportler immer noch erfürchtig gen Westen schauen: RAAM. Aus unserer Region macht sich wieder ein Sportler auf, um Amerika beim Race Across America zu erobern. Doch nicht allein, denn "Erfolg ist Teamsache". Und "mein" Mechaniker Matthias ist auch mit von der Partie. Hier der neue Trailer des Teams.

10. November 2011

Zum Thema älter werden

"Läufer werden nicht älter. Sie wechseln nur die Altersklasse." 
(Kenianische Läufer-Weisheit)

Open Trails!

Nachdem sich mein sportlicher Schwerpunkt in letzter Zeit weiter mehr weg vom klassischen Triathlon weg hin zum Trailrunning und Mountainbiken verlagert, habe ich diesen Weg nun auch formal unterstrichen und darf nun verkünden, dass ich Mitglied im DIMB e.V. geworden bin. DIMB steht für "Deutsche Initiative Mountain Bike" und ist die Interessenvertretung der Mountainbiker in Deutschland. Ziel ist die Förderung des Sports, egal in welcher Ausprägung. Wer sich jetzt fragt, warum das nötig ist, der muss nur in die gesetzlichen Regelungen verschiedener Bundersländer schauen. Ich kann als Beispiel aus dem Landeswaldgesetz meines Heimatbundeslandes (LWaldG) §37 Absatz 3 zitieren: ".. Nicht gestattet sind das Reiten auf gekennzeichneten Wanderwegen unter 3 m Breite und auf Fußwegen, das Radfahren auf Wegen unter 2 m Breite sowie das Reiten und Radfahren auf Sport- und Lehrpfaden ..". Mit anderen Worten verstösst der gemeine Mountainbiker in hiesigen Wäldern ausserhalb breiter Forstautobahnen gegen geltende Gesetze. Das es auch anders geht, macht uns der linksrheinische Nachbar vor, wo in pfälzischen Wälder biken erlaubt ist und ein respektvoller Umgang zwischen Biker, Wanderern und Förstern möglich ist. Natürlich gehört dazu auch einsprechendes Verhalten der bikenden Waldnutzer, deshalb verpflichte ich mich als DIMB-Mitglied auch den folgenden Wegeregeln:
  1. Fahre nur auf Wegen.
  2. Hinterlasse keine Spuren.
  3. Halte dein Mountainbike unter Kontrolle.
  4. Respektiere andere Naturnutzer.
  5. Nimm Rücksicht auf Tiere.
  6. Plane im Voraus.
Dass dies nicht nur leere Floskeln sind, kann man u.a. erkennen, wenn man auf die Aktionen der DIMB schaut. So gab es jüngst erst eine freiwillige Sammelaktion an den Isartrails, wo man jeglichen Problemmüll aufsammelte, der sich auf den Naturwegen angesammelt hatte.
 
Das sind nur 2 Gründe, warum ich den Verein für unterstützungswürdig halte und weshalb ich beigetreten bin. Ich könnte noch mehr nennen, aber der geneigte Leser schaut sich die Seiten der DIMB besser selbst einmal an und findet sicher von selbst noch weitere Punkte und Projekte, die klar machen, warum diese Initiative sinnvoll und unterstützungswürdig ist.