28. Juni 2010

Radsport-Klassiker im Dreiländereck

Wegen des frühen Ironman kann ich in diesem Sommer bei Veranstaltungen mitmachen, die ich mir bisher verkniffen habe. Am vergangen Wochenende stand deshalb mit dem Dreiländergiro in Nauders mein zweiter Alpen-Radmarathon auf dem Programm. Rein von den Zahlen her erscheint er im Vergleich zu meinem Premierenradmarathon, dem Ötztaler in Sölden, vermeintlich einfach. Die Strecke hat eine offizielle Länge von 168 km und ist mit zahlreichen Höhenmetern (offiziell 3300) und Steigungen von bis 15% gespickt. Höhepunkt der Strecke ist sicher das Stilfser Joch mit seinen von Prad aus über 1800 zu bewältigenden Höhenmetern. Im Anschluss sind noch der Ofenpass und die Norbertshöhe bei Nauders zu erklimmen. Die Runde beginnt in Nauders und führt über den Reschenpass und um den Reschensee herum in das südtiroler Vinschgau. Über den Ofenpass und den schweizer Nationalpark kommt man in das Engadin. Nach einem längeren eher flacheren Streckenabschnitt kommt man aus dem Unterengadin über die Norbertshöhe dann wieder zurück nach Nauders. Als Richtzeit kalkuliert der Veranstalter eine Fahrtzeit von 8 Stunden. Landschaftlich gesehen also eine sehr reizvolle Strecke.

Nachdem am vorigen Wochenende das Wetter noch alles andere als gut war (Schnee und Temperaturen am Gefrierpunkt), besserten sich die Vorhersagen von Tag zu Tag. Während am Anreisetag noch ein Wolkenbruch durch das Tal zog, bot sich uns am Wettkampftag durchgehend strahlendes Sommerwetter und es wurde zum Mittag hin fast drückend warm. Um meinem Kumpel Christian etwas die Angst vor seinen ersten Alpenpässen und auch seinem ersten Radmarathon zu nehmen, scherzte ich noch auf der Hinreise etwas und bezeichnete das Rennen als bessere „Radtourenfahrt (RTF) mit Zeitmessung“. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht wie recht ich damit haben sollte. Die Akkreditierung erfolgte am Festzelt und verlief problemslos - von Veranstalterseite aus bot man hierfür löblicherweise ein relativ grosses Zeitfenster an. In den Startunterunterlagen vermissten wir ein Infoblatt mit den Informationen für die Teilnehmer wie es sie eigentlich zu jeder einfachen RTF in Deutschland gibt. Die Informationen bzgl. Befestigung der Startnummern wurden uns mündlich gegeben. Die Vorbesprechung sollte dann am Samstag um 17 Uhr im Festzelt beginnen, zu dieser Zeit spielte aber immer noch eine Musikgruppe zünftige Schenkelklopfer herunter. Das änderte sich auch erstmal nicht. Nachdem wir das schon einige Zeit angehört hatten und der Musik wenig abgewinnen konnten, suchten wir nach einer weiteren 1/4 Stunde das Weite. Die Besprechung folgte zwar - wie wir später von etwas weiter weg aus dem Zelt hörten - wohl doch noch, wir waren aber wenig gewillt nochmal zurück zu kommen.

Morgens rollten wir zeitig zum Start am Festplatz. Die Teilnehmeranzahl war noch übersichtlich, doch der Platz füllte sich schnell. Über die Lautsprecher gab es die üblichen Interviews, zwischendurch etwas Stimmungsmusik, Instruktionen oder Hinweise für die Teilnehmer gab es aber nicht mehr. Es sollte 3 Startgruppen geben, die Bereiche waren uns nicht genau erkenntlich und ob eine Kontrolle erfolgte, kann ich auch nicht sagen; uns kontrollierte niemand und um uns herum waren Teilnehmer aus unterschiedlichen Startgruppen wie man anhand der Markierungen auf den Startnummern erkennen konnte. Der Start erfolgte dann morgens um halb sieben. Zuerst ging es die moderate Steigung auf den Reschenpass hinauf: eine gute Streckenwahl, denn die Strasse war breit genug, so dass es aus dem Startgetümmel heraus erstmal zu keinen brenzligen Situationen kam. Die meisten Teilnehmer um mich herum fuhren auch mit Übersicht und nicht so kopflos wie ich es beispielsweise beim Jedermannrennen in Hamburg erlebt habe. Bis zum Reschensee hatte sich das Feld schon so weit in die Länge gezogen, dass man gut in mittleren Gruppen sein Tempo rollen konnte. Ich hatte meinen Platz in einer gut 50 Personen umfassenden Gruppe gefunden, mit der wir mit ca. 45 Sachen gen Glums brausten. Langsam schob sich die Sonne über die Berge und tauchte das Tal in einen hellen Schein. Hinter dem Glums teilte sich die Strecke in die kürzere Runde durch das Münstertal und die längere über das Stilfser Joch. Die Gabelung wurde zwar durch ein kleines Schild markiert, doch konnte man es leicht übersehen, weshalb einige Teilnehmer hier etwas irritiert umherirrten. Ein Helfer zur Einweisung wäre vielleicht  nicht schlecht gewesen, zumindest als ich vorbei kam war dort keiner zu sehen.
Von Prad auf das Stilfser Joch hoch zog sich das Feld immer mehr auseinander. Ich hatte Spass am Wiedersehen mit dem Pass, kannte ich ihn doch von meinem Alpencross 2008. Hier wie auch auf anderen Abschnitten der Strecke nervte lediglich der andere Strassenverkehr – besonders so mancher Motorradfahrer, der ohne Rücksicht in recht unübersichtlichen, gar gefährlichen Situationen, überholen musste. Oben angekommen hielt ich mich nicht lange auf, zog kurz meine Weste über – hier oben war es so früh am morgen noch empfindlich kühl -, bevor es auf der anderen Seite über den Umbrailpass gen Tal ging. Ein Teil der Strecke führte über eine Naturstrasse, die man jedoch auch mit dem Rennrad gut fahren konnte. Lediglich in den Kurven musste man etwas aufpassen, dass man nicht wegrutschte. Im Tal in St. Maria wartete die inzwischen dritte Verpflegungsstation auf uns. Ich passierte sie ohne anzuhalten, waren meine Flaschen doch noch gut gefüllt. Mit dem Ofenpass stand nun die zweite Prüfung bevor. Obwohl der an Höhenmetern und Steigungsprozenten bei weitem nicht an das Stilfser Joch heranreichte, empfand ich ihn bei der Auffahrt als härter. Vielen anderen Athleten schien es ähnlich zu gehen, einer meinte in einem kurzen Smalltalk mit mir „der Pass hat etwas gemeines, ich weiss nur nicht was“. Vielleicht war es die Hitze, die nun schon deutlich mehr zu spüren war; der Ofenpass machte seinem Namen wirklich alle Ehre. Die Abfahrt im Anschluss machte dann wieder richtig Spass. Ich merkte förmlich wie meine Sicherheit im Serpentinenfahren mit jeder Kehre wieder besser wurde. Hinter Zemez begann dann der flachere Streckenabschnitt, dafür kam der Wind jetzt direkt von vorne. Ich versuchte zuerst an die vor mir fahrenden Teilnehmer aufzuschliessen. Als ich merkte, dass das bei dem Wind nicht so einfach möglich war, entschloss ich mich für eine kräftesparendere Variante, rollte eher lockerer weiter und wartete auf den nächsten „Zug“. Ich musste nicht all zu lange warten musste. In der Gruppe um die 30 Fahrer konnte man ohne viel Mühe eine Geschwindigkeit jenseits 40 km/h fahren, ohne sich übermässig zu verausgaben. Nach einigen Kilometern wurde die Gruppe relativ unvermittelt durch zwei kurze quer über die Fahrbahn liegende Schotterstücke an einer Baustelle ausgebremst und auseinandergerissen. Hier hätte ich mir eine bessere Markierung oder Absicherung durch den Veranstalter gewünscht, doch ausser den üblichen Baustellenmarkierungen war nichts zu sehen - Streckenposten waren auch keine in Sicht. Genauso wie in Scuol. Streckenmarkierungen gab es nämlich kaum und als dort einige Strassen abführten, war es nicht immer eindeutig, wo die Strecke denn nun weiterging. Wie ich später erfuhr, fuhren hier auch prompt ein paar Teilnehmer falsch. Ich hatte dank meiner neuen Gruppe hier mehr Glück, da dort Teilnehmer dabei waren, die die Strecke schon kannten. Meine Gruppen blieben aber immer nur temporär zusammen, an den Anstiegen fielen sie immer wieder auseinander und sortieren sich dahinter neu. Das Tempo, das mitunter angeschlagen wurde, war recht hoch. Im Gruppenverband liess es sich trotz der aufkommenden Müdigkeit aber halbwegs gut fahren. Ein Mitstreiter kommentierte unterwegs unser hohes Tempo mal mit den Worten „was sind wir für Masochisten“. In Martina folgte an der Grenzstation dann die letzte Verpflegung. Noch eine letzte Stärkung vor der finalen Steigung. Wie auch bei den vorherigen Verpflegungsstellen waren die Helfer auch hier sehr engagiert und es war genügend für jeden da. Neben all den süssen Sachen, wäre vielleicht etwas Salziges mal ganz nett gewesen, aber wenigstens war auch für die Letzten immer noch genügend da. Eine Leistungsexplosion erfolgte bei mir an der Nobertshöhe nicht mehr. Einige Teilnehmer schoben hier sogar schon. Die Passhöhe überwunden war die Abfahrt hinunter nach Nauders wie eine Befreiung. Schon auf der Abfahrt hörte man den Sprecher im Ziel. Zwei letzte Kurven, eine Unterführung dann erreichte man schon den Zielbogen. Ohne Zeitvorgabe gestartet, hatte ich mit 7: 16 Stunden die Richtzeit gut unterboten. Wenn man die Wartezeit bis zum Überqueren der Startlinie abzieht, dann sind es wohl noch ein paar Minuten weniger. - die Nettozeitmessung  funktionierte an diesem Tag leider nicht (auch das bekommt man in Sölden ohne Probleme hin). Etwas geschafft musste ich mich noch etwas durchfragen, bis ich mein Finisher-Trikot endlich in Empfang nehmen konnte. Vielleicht wurden die entsprecchenden Informationen tags zuvor auf der verspäteten Vorbesprechung mitgeteilt, aber mangels Informationen auf der Homepage und fehlendem Infoblatt war uns das Prozedere hier nicht bekannt. Ausser ein paar Wasserbechern konnte ich auch keine weitere Zielverpflegung entdecken und fuhr deshalb schnell heim, um mich dort zu verpflegen. Christian schaffte übrigens an diesem Tag auch noch sein erstes Finish bei seinem ersten Alpenradmarathon.

Die Veranstaltung hat mit ihrer nunmehr 17. Austragung eine gewisse Geschichte und muss sich den Vergleich mit anderen Radmarathons im Alpenraum und auch anderorts gefallen lassen. Die Strecke ist sicher einzigartig und die Helfer unterwegs sind alle freundlich und engagiert. Dafür gibt es zahlreiche andere kleinere Dinge wie im Text schon zum Teil erwähnt, die bei einer Veranstaltung dieser Grösse und gerade mit dieser Geschichte eigentlich nicht mehr vorkommen dürften. Streckenmarkierungen bedeuten keinen grossen Aufwand und sind bei jeder Dorf-RTF in Deutschland Standard. Bei jeder RTF bekommt man als Teilnehmer auch ein Infoblatt mit Strecken- und anderen Informationen für unterwegs in die Hand gedrückt. Ein Vordruck auf der Startnummer für die persönlichen Daten im Falle eines Unfalls fehlte leider, auch das ist bei vergleichbaren Veranstaltungen schon Standard und bedeutet keinen grossen Mehraufwand. So bleiben rückblickend gemischte Gefühle. Wer auf die Rennatmosphäre verzichten kann, der kann diese tolle Strecke auch guten Gewissens ausserhalb der Veranstaltung abfahren und verpasst dabei nicht viel, verpflegen kann man sich auch an Brunnen, Tankstellen und in Cafès unterwegs. Andererseits könnte man sich auf organisatorischer Seite auch das ein oder andere Detail von anderen Veranstaltungen abschauen und dadurch die eigene Veranstaltung mit relativ wenig Aufwand noch deutlich attraktiver machen.

15. Juni 2010

Ian's Iron Adventure

Schon länger habe ich den Plan mit einer meiner sportlichen Aktivitäten mal eine Sammelaktion für einen guten Zweck zu verbinden, nur die richtige Aktivität habe ich noch nicht gefunden. Dafür möchte ich heute auf Ian's Iron Adventure zugunsten von WaterAid aufmerksam machen. Ian ist ein Kollege und er wird Ende Juni erstmals beim Ironman in Nizza am Start stehen.

14. Juni 2010

Olympische Distanz in Unterfranken

Drei Wochen nach der Langdistanz stand gestern in Heilbronn der nächste Triathlon wieder auf dem Programm. Diesmal nur über die olympische Distanz, mehr wollte ich mir noch nicht wieder zumuten. Nach der Langdistanz habe ich erstmal eine Auszeit genommen: 1 Woche fast keinen Sport nur mal locker ein paar Kilometer im "20-Watt-Treter-Tempo" durch die Gegend geradelt. Danach habe ich wieder langsam mit dem Schwimmen und Radfahren angefangen. Auch war ich endlich mal wieder auf dem Mountainbike unterwegs - endlich mal keine Strassen fahren mit nervigen, drängelnden oder hupenden Autofahrern. Und schliesslich steht dieses Jahr ja noch ein Alpencross auf dem Programm. Meine Sitzposition auf dem Zeitfahrrad habe ich nach dem Problemen auf Lanzarote ebenfalls nochmal geändert. Gelaufen bin ich nur einmal kurz. Nach den Schmerzen mit der Plantarsehne im Winter und Frühjahr will ich meinem Fuss eine Auszeit gönnen, bevor ich ihn wieder mit längeren Läufen belaste.

Die Anmeldung für City-Triathlon Heilbronn geschah sehr spontan eine Tag vor Anmeldeschluss. Ambitionen hatte ich keine, ich wollte lediglich ein schönen Wettkampf haben. Das Wetter am Wettkampftag war zwar nicht schön, aber es regnete zumindest nicht (von weniger Tropfen unterwegs mal abgesehen). Die Temperaturen waren auch ok, es war nicht zu heiss - also ideale Bedingungen für einen guten und schnellen Triathlon. Nachdem Akkreditierung und Rad-Checkin erfolgt waren, bummelten wir über die kleine Triathlon-Messe und schauten uns dann den Start der Mitteldistanz an. Den Wechsel der Führenden auf die Räder konnten wir auch noch beobachten, dann hiess es umziehen und für den eigenen Start bereit machen. Die Stimmung morgens am Kanal war noch eher verhalten. Vielleicht fehlte dem Publikum etwas Musik. Der Schwimmstart erfolgte nahe dem Inselhotel als Wasserstart. Die Teilnehmer waren aufgeteilt in mehrere Startgruppen was besonders das Getümmel im Wasser deutlich entspannte. In meiner Startgruppe gab es zu Beginn trotzdem die üblichen Positionskämpfe. Ich hielt mich wie in Lanzarote weitgehend raus, schwamm mein eigenes Tempo und "lief" damit ganz gut. Nach ein paar Hundert Metern trennte sich Spreu von Weizen und es war kaum noch jemand um mich herum. Auf dem Weg zurück vom Wendepunkt hatte ich einen Begleiter - die Spitze hatte schon eigen Vorsprung, von hinten kam aber auch niemand mehr. Nach dem Ausstieg hiess es erstmal laufen. Bis zu meinem Rad war es schon ein ganz schönes Stückchen zu laufen und vom Wechselplatz bis zum Beginn der Radstrecke war es sogar noch länger. Leider gelang mir der Wechsel nicht ganz so gut. Ich hatte Schwierigkeiten aus dem Neoprenanzug rauszukommen und etwas ungeschickt hantierend fiel mir dabei auch der Helm mit Brille vom Lenker. Endlich auf dem Rad versuchte ich mich von den Problemen beim Wechsel und dem anschliessenden Lauf zum Startbalken nicht zu sehr stressen zu lassen und mich schnell von meinen Verfolger abzusetzen, das gelang mir auch ganz gut. Die Strecke kannte ich ja schon von meiner Tour eine Woche zuvor. Bei der Fahrt hinüber ins Zabergäu überholte mich nur bestenfalls eine Handvoll Konkurrenten, auf der Rückfahrt vom Wendepunkt war meist ich nur noch am Überholen von primär Mitteldistanzlern, die auf der gleichen Strecke unterwegs waren. Die Steigungen kam ich deutlich besser hinauf als noch vor 3 Wochen auf Lanzarote. Die nochmalige Korrektur meiner Sitzposition kann ich also wohl als erfolgreich beurteilen, zumindest fielen mir in der nun wieder deutlich gestreckteren Position keine Nachteile auf. Die Rückfahrt nach Heilbronn machte wirklich Spass: selten hatte ich ein so gutes Gefühl auf dem Rad und ich kann mich nicht erinnern jemals so überlegen gegenüber Konkurrenten auf dem Rad agieren zu können. Wenn ich merkte, dass sich jemand hinter mich hängte, dann war es mir ein leichtes ihn nach kurzer Zeit abzuschütteln. Als ich letzte Woche beim Triathlon in Mußbach als Staffelradfahrer unterwegs war, lief es ganz ähnlich. Ich kann mir diese momentane Stärke auf dem Rad nur mit dem guten Training über den Winter erklären - hier zeigt die Anleitung von Katja echt Wirkung. Mit dem Elan aus dem Radfahren ging es dann wieder in die Wechselzone. Der Wechsel klappte noch relativ gut. Doch nach wenigen Metern merkte ich wie sich meine Schnürung in einem der Schuhe löste - ich hatte mich vor dem Wettkampf aus Zeitgründen gegen irgendwelche Schnellschnürsysteme und für eine konventionelle Schnürung mit Doppelknoten entschieden. Anfängerfehler! Sowas sollte bei genauer Kontrolle eigentlich nicht passieren. Sei's drum. Angetrieben durch die vorherigen doch recht guten Zeiten, legte ich auch beim Laufen ein flottes Tempo vor. Die Streckenführung lag mir, dementsprechend war ich fast nur noch am überholen. Leider fehlte mir so aber auch jeder Vergleich. Viele der Überholten waren Mitteldistanzler, aber nur sehr selten konnte ich eine grüne Startnummer der olympischen Distanz in dem Gewusel entdecken. Die Stimmung im Bereich der Stadt war inzwischen deutlich besser als noch morgens beim Schwimmen. Dafür hatte auf dem schöneren Abschnitt am Neckar etwas mehr Ruhe, was mir aber auch ganz recht war. Der Zieleinlauf war dann direkt auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Ein Sprint war im Zielkanal nicht mehr notwendig, hatte ich doch keine direkten Verfolger mehr hinter mir. So konnte ich das Finish im Zuschauerspalier geniessen.

Summa summarum ist der Wettkampf in Heilbronn eine Bereicherung der Triathlon-Landschaft. Natürlich gibt es an der ein oder anderen Stelle Verbesserungspotential, aber grössere Premierenprobleme fielen mir nicht auf. Was meine Leistung angeht, so müssen die Wechsel natürlich wieder besser werden. Insgesamt aber war ich von meiner Performance so kurz nach der Langdistanz doch positiv überrascht. Die Anstrengungen im ersten Halbjahr im Training werden nun endlich auch durch (für mich recht) gute Resultate belohnt. So kann es gerne weitergehen.

11. Juni 2010

Quer durch den Kontinent

Heute will ich mal wieder auf den Blog eines anderen aussergewöhnlichen Sportlers verweisen. Michael Nehls ist gerade unterwegs beim Race across America. In Michaels Blog finden sich viele Berichte und Bilder aus der Vorbereitung und auch von unterwegs. So verrückt das ist: irgendwann würde ich das Rennen ja auch gerne mal fahren. Aber alleine schon vom finanziellen Aufwand her, scheint mir das Unternehmen derzeit nicht finanzierbar.

10. Juni 2010

Abwechslung durch den Frühjahrspokal

Nachdem überaus guten Feedback der Teilnehmer zum Winterpokal haben wir uns kurzerhand entschlossen einen Frühjahrspokal von März bis Ende Mai ins Leben zu rufen. Damit das Ganze noch etwas spannender wird, haben wir in dem neuen Pokal neben der Wertung für Bewegung auch noch eine weitere Wertung mit Ernährungsaufgaben hinzugefügt. Aus der Kombination beider ergibt sich dann eine Gesamtwertung. Für mich war dieses Mal insbesondere die Ernährungswertung interessant. Die Bewegungspunkte würden sich für mich durch die normale Ironman-Vorbereitung automatisch ergeben. Die verschiedenen Wochenaufgaben für die Ernährungswertung zu erfüllen, würde sicher kein solcher Selbstläufer werden. Aus Rücksicht auf verschiedene Urlaube und auch meine Ironman-Vorbereitung gab es auch wenige Wochen mit Pausen in dieser Wertung bzw. wir erlaubten uns nach Rücksprache im Teilnehmerkreis zu Beginn noch ein paar Verschiebungen.

Bei mir lief es dann wie vorher schon vermutet. Die Bewegungspunkte sammelten sich von Woche zu Woche an, wobei ich ja hier das Handicap hatte meine zahlreichen Koppeltrainings lediglich als eine Einheit zählen zu können. Vermutlich waren meine Einheiten auch zeitlich länger und mitunter intensiver, so dass sich schon vom Trainingsaufbau her eine zweite Einheiten in bestimmten Disziplinen ausschloss. Letztendlich landete ich dann in der Endauswertung „nur“ auf dem zweiten Platz und durfte mich lediglich als moralischer Bewegungssieger fühlen. Vielleicht hätte ich noch die ein- oder andere Gymnastik- oder Krafteinheiten einschieben können und mir damit den Sieg sichern können. Aber ich bin so schon mit dem geleisteten Pensum ganz zufrieden. Noch mehr Training hätte nicht zu meinem Trainingsplan gepasst und wäre auch motivationstechnisch schwierig geworden; ausserdem wollte ich nicht ins Übertraining kommen. Die Ernährungswertung war da schon deutlich interessanter, da sie mit einigen Wochenaufgaben auch für mich Neuland bedeutete. Wenn wir uns über die Aufgabe nicht genau im Klaren waren, gab es nützliche Hinweise von unserer teilnehmenden Ernährungsberaterin (und späteren Bewegungswertungssiegerin) Britta. So wurde der Frühjahrspokal für jeden von uns eine kleine Reise ins Unbekannte und bekam durch die neue Wertung seinen besonderen Reiz. Die Ernährungswertung konnte ich letztendlich für mich entscheiden, allerdings spielte das für mich eher eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger war es durch die Aufgaben und Hinweise von Britta wieder neue Anregungen und ein besseres Verständnis für die Ernährung zu bekommen. So manch vordergründig einleuchtend und einfache erscheinende Aufgabe war nach genauer Kenntnis des Sachverhalts gar nicht mehr so einfach. Ein „Vollkornbrot“ ist nun mal doch nicht immer gleich ein echtes Vollkornbrot. Und es war interessant festzustellen, in wievielen Produkten heutzutage Schokolade enthalten ist – oft isst man die unbewusst mit und nimmt sie gar nicht mehr so war. Selbst Britta musste in ihrem Resümee feststellen einiges aus der neuen Wertung gelernt zu haben. So hat sich der Pokal letztendlich wieder für alle Finisher gelohnt. Leider sind unsere 2 neuen Teilnehmer, obwohl zu Anfang ebenfalls schwer begeistert, zwischendurch auf der Strecke geblieben. Es bleibt zu hoffen, dass wir für die nächste Ausgabe des Pokals – vermutlich im nächsten Winter - wieder neue Mitstreiter finden, denn letztendlich profitiert selbst jemand der nicht ganz auf den vorderen Rängen landet von den Aufgaben. Trotzdem ist es erstmal gut jetzt keinen neuen Pokal mehr zu haben – endlich kann man mal wieder essen worauf man Lust hat, ohne sich vorher darüber Gedanken zu machen, ob das denn alles immer so gesund ist oder einem nicht die Wochenaufgabe versaut.

7. Juni 2010

Unterwegs in der "schwäbischen Toskana"

Den letzten Feiertag haben wir für eine grössere Radtour genutzt, in die wir auch die Radstrecke des neuen Triathlons in Heilbronn eingebaut haben. Auch bei diesem Rennen setzt man voll auf das in letzter Zeit immer beliebtere Konzept des Triathlons in der Stadt mit allen Vor- (Zuschauer und Stimmung) und Nachteilen (Preis). Angeboten werden 3 Distanzen. Die Homepage verspricht "Schwimmen in zentraler Innenstadtlage im Neckar, attraktive und anspruchsvolle Radstrecke durch die schwäbische Toskana, Laufen am Neckar und durch die Innenstadt (Fußgängerzone, Kaiserstrasse) mit Zieleinlauf auf dem Marktplatz." Ob das Schwimmen im Neckar bei Heilbronn für die Athleten ein Argument ist, darüber lässt sich streiten, wenn man das Gewässer sieht. Aber für das Publikum könnte der Wettkampf dort in der Tat spannend werden, weil sich die Schwimmstrecke recht gut überschauen lässt bzw. man am Ufer die Schwimmen begleiten kann.
Dafür konnten wir uns vorab schon mal von der Radstrecke überzeugen und hier hat die Homepage in der Tat nicht zu viel versprochen. Richtig flache Passagen gibt es im Heilbronner Hinterland nicht: vom Charakter her ähnlich wie der Challenge im Kraichgau führt die Route gen Westen durch die nahen Weinberge. Leider geht es auf dem Rückweg auf nahezu identischen Wegen wieder zurück in die unterfränkische Metropole. So schön die Strassen sein mögen, so wäre eine Rundtour nicht nur vom touristischen- oder Erlebnisaspekt her wünschenswert, auch könnte es mit dem Gegenverkehr auf den mitunter recht schmalen Wegen doch recht eng werden. Wir werden sehen, ob sich die jetzige Route bewährt. Die Laufrunden führen dann wieder zum grossen Teil in der Stadt um den Neckarnebenarm herum, in dem vorher geschwommen wurde. Der Weg ist flach und grösstenteils von Bäumen gesäumt, die Athleten werden besonders bei heissem Sommerwetter dankbar für den Schatten sein.

Ein vielversprechender neuer Triathlon in der Region geht hier an den Start. Wollen wir hoffen, dass er vom Publikum gut angenommen wird und sich als Event etablieren kann. Vermutlich wird es nach der Premiere an der ein oder anderen Stelle Verbesserungsbedarf geben, aber wieviele so grosse Veranstaltungen sind schon bei der Premiere perfekt gelungen?

6. Juni 2010

Filmischer Rückblick

Mit etwas Verspätung nun das erste Rennvideo von der Insel. Auch wenn fast nur die Profis gezeigt werden, kann es denen, die nicht dabei gewesen sind, sehr gut Eindrücke von diesem faszinierenden Rennen geben.

Da wünscht man sich geradezu auf die Insel zurück.

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