27. April 2010

Triathlon am anderen Ende der Welt

Es muss nicht immer "Ironman" und Hawaii sein - auch andere Triathlons auf diesem Platen können so schön sein. Hier ein paar Impressionen vom "Challenge" in Neuseeland.


Wenn jemand mal so ein Video von mir drehen möchte, lasst es mich wissen!

26. April 2010

Medizinischer Check-Up

In Frankreich und manch anderen Ländern ist ein medizinischer Check als Vorsorge für die Anmeldung bspw. bei einem Marathon Pflicht, in Deutschland wird er zumindest empfohlen. Mein letzter Test ist schon etwas her, deshalb war es auch mal wieder bei mir an der Zeit einen Test machen zu lassen. Da trifft es sich gut, dass unser betriebsinternes Gesundheitswesen in Kooperation mit dem Deutschen Sportbund und einer Krankenkasse diese Woche die Aktion "Gesundheit für Deutschland" durchführt. Für mich als Sportler war bei den angeboten Tests vorallem mal der Herzcheck (cardioscan-Methode) interessant, bei dem eine Momentaufnahme über den aktuellen Herz-Kreislauf-Zustand gemacht wird. Das Herzscreening beinhaltet darüber hinaus eine Stressmessung. Mein Ergebnis bei beiden Tests ist mehr als beruhigend: keine grossen Auffälligkeiten aber ein "sehr guter Fitnesslevel". Lediglich meine Herzfrequenz war für einen Normalmenschen während des Tests ungewöhnlich niedrig. Allerdings war das im Hinblick auf meine sportliche Aktivität wieder gar nicht so ungewöhnlich, da Ausdauersportler allgemein eher einen niedrigeren Puls haben. Alles also im grünen Bereich.

Wer sich nicht sicher ist, ob er auch mal einen solchen Check-Up durchführen sollte, der könnte als Einstieg mal  den "Persönlichen Aktivitäts- und Präventions-Screening-Test“ (PAPS-Test) online durchführen.

25. April 2010

Alle Jahre wieder

Ein Jahr habe ich ausgesetzt, dieses Jahr war es aber wieder soweit: Heidelberger Halbmarathon. Ich glaube es war bei dem Lauf selten so warm wie dieses Jahr, aber mir kommt wärmeres Wetter ja entgegen. Dieses Jahr wollte ich mich allerdings bewusst zurückhalten und den Lauf mehr als langen Tempodauerlauf nutzen und nicht an meine Grenze gehen: erste Hälfte 85% und zweite Hälfte 95%. Nach Pulswerten konnte ich nicht gehen: zum einen lässt es das Profil in Heidelberg kaum zu eine längere Zeit in einem konstanten Pulsbereich zu laufen. Zum anderen sponn mein Pulsmesser nach nur weniger Kilometern sichtlich mit Phantasiewerten rum und ich konnte fortan nur noch rein nach Gefühl laufen. Wie ich schnell merkte war es gar nicht so einfach mich auszubremsen. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man einen Lauf irgendwo macht, oder ob man in seiner Heimatstadt läuft, wo man jeden Meter kennt und auch an der Strecke immer wieder Leute stehen, die man kennt. Dann zogen gerade bei den Bergaufpassagen immer wieder Leute an mir vorbei, wo es mich doch reizte mitzugehen oder sie sogar wieder abzuhängen. Doch ich hielt mich zurück. Oberhalb von Ziegelhausen traf ich dann meinen Trainingspartner Ian. Er war etwas vor seiner Zielzeit, aber war recht überzeugt, dass das heute nie und nimmer seine Bestzeit würde und wollte im zweiten Teil vermutlich etwas langsamer machen. „Passt gut“ dachte ich mir und lief ab hier mit ihm, wobei mir schon klar war, dass er mal wieder untertrieben hatte. Wir blieben bis ins Ziel nah beieinander – mal der eine vorne, dann wieder der andere. Am Ende stand bei uns beiden eine 1:33 zu Buche, durch die Nettozeitmessung sind wir in der Ergebnisliste leider einige Positionen voneinander getrennt. Besser als wir beide geplant hatten. Ich war schon etwas überrascht: trotz dem „Spargang“ immer noch eine solche Zeit – es gab Jahre, da bin ich auf Anschlag gelaufen und bei weitem nicht an diese Zeit herangekommen. Was wäre ich wohl gelaufen, wenn hier noch schneller angegangen wäre? Aber das ist egal. Mein eigentliches Ziel wartet im Mai auf mich und erst da kommt es drauf an schnell zu sein.

Noch mehr als über mein heutiges Ergebnis habe ich mich aber über meinen Vereinskameraden Martin gefreut, der sich heute beim Ironman Südafrika für Hawaii qualifiziert hat. Er hat die Qualifikation schon einmal geschafft, doch damals hat 3 Wochen vor dem grossen Tag ein Unfall seinen Start auf der Pazifikinsel verhindert. Ich drücke ihm die Daumen, dass er sich seinen lang gehegten Traum nun endlich verwirklichen kann!

20. April 2010

Einmal Höllgrund und zurück

 Letzte Woche stand verstärkt Radfahren auf dem Programm. Passend zum Profil auf Lanzarote waren auch wieder einige Höhenmeter zu überwinden. Meine Mittwochstour führte mich schon ins Sensbachtal bei Beerfelden. Unterwegs unterhielten sich mein Mitfahrer und ich über die Radmarathons in der Region, u.a. auch über den Schwetzinger Höllgrundmarathon. Als ich am abend dann die Tour-Aufzeichnung Revue passieren liess, fiel mir auf, dass wir knapp am schönen Höllgrund-Tal vorbeigefahren waren. Kurzerhand plante ich für das Wochenende eine weitere Tour mit geänderter Anfahrt in die Region. Die Runde liess nicht nur wegen der vielen Höhenmeter bei dem herrlichen Frühlingswetter am Samstag Radfahrerherzen höherschlagen.

Startpunkt der Tour durch den hinteren Odenwald ist natürlich Heidelberg. Nach einem kurzen Einrollen im Neckartal sammelt man die ersten Höhenmeter südlich des Neckars. Über den Dilsberg (ein Ausflug in den alten Stadtkern lohnt) geht es hinüber durch das Mannbachtal nach Haag. In das Neckartal geht es über eine rauschende Abfahrt nach Hirschhorn hinunter. Dort sollte man in der Fussgängerzone zur Abwechslung mal nicht ganz so auf's Tempo drücken. Die nächste Auffahrt ist gleichzeitig eine Strecke der Stoppomat-Challenge. Nach der langen Auffahrt geht es hinter Beerfelden hinüber in das relativ verkehrsarme Sensbachtal. Die Abfahrt hinab nach Gaimühle belohnt für die Strapazen und bringt Odenwald-Feeling pur. Unten angekommen hat man hoffentlich noch ein paar Körner für den Höllgrund mit seiner alten Mühle übrig - dies ist der letzte grössere Anstieg an diesem Tage. Der hat es nochmal in sich, dafür gibt es in dem einsamen Tal kaum Verkehr. Am Katzenbuckel vorbei geht es dann auf der schnellen Abfahrt hinunter nach Eberbach, hier sollte man etwas auf den Verkehr achten. Nach Heidelberg geht es dann flach zurück durch das Neckartal.

Wer gerne noch ein paar Höhenmeter mehr machen möchte, der könnte eine Schleife von Mückenloch über den Neckarhäuserhof durch das Finsterbachtal nach Haag anhängen. Am Südufer von Eberbach gibt es auch noch ein paar nette Auffahrten über die man die Heimreise antreten kann.

7. April 2010

Sportlicher Osterausflug in die Lombardei

Die passenden Vorbereitungswettkämpfe für einen frühen Ironman im Jahr zu finden, ist gar nicht so einfach. Die Multisportsaison in Mitteleuropa fängt abgesehen von einigen Crosstriathlons erst im Mai an. Nach einiger Recherche bin ich bei einer Mitteldistanz in Italien nahe dem Comer See fündig geworden. Der Ort Barzanò liegt in der Provinz Lecco in der Lombardei. Geschwommen wird im örtlichen Hallenbad. Die Strecken draussen wurden zu der 2010er Ausgabe des Triathlons kurzfristig komplett geändert, was bei uns Unwissenden am Vortag zu einigen Verwirrungen führte. Rad- und Laufstrecke sind sehr profiliert. Ein Zeitfahrrad bringt auf der alten wie auch auf der neuen Radstrecke definitiv keine grossen Vorteile gegenüber einem normalen Rennrad, auf jeden Fall sollte das Rad aber "berggängig" sein. Die Strecken sind teilgesperrt, Autos waren also unterwegs immer wieder zugegen, die Behinderungen der Veranstaltung hielten sich aber in Grenzen - die Streckenposten machten insgesamt einen sehr guten Job. Anscheinend fand am gleichen Tag eine Art Radtourenfahrt statt, auf jeden Fall begegnete man unterwegs in bestimmten Abschitten zahlreichen anderen Radsportlern in grösseren Gruppen, die die Strassen etwas gemütlicher gemeinsam abradelten. Überhaupt war die Organisation beim Triathlon eher südeuropäisch locker, familiär - nicht nur die Strecken wurden kurzfristig geändert .. . Aber man sollte auch nicht den Fehler machen, nach Italien zu fahren und eine vollkommen durchorganisierte Veranstaltung wie in Deutschland zu erwarten. Gerade das ab und zu etwas Spontane und Chaotische machte die Veranstaltung im Grunde auch symphathisch. Lediglich bei der Organisation der Wechselzone sehe ich eindeutigen Verbesserungsbedarf für zukünftige Veranstaltungen. Publikum gab es leider kaum. Ob das nun an mangelndem Interesse der Bevölkerung oder fehlender Werbung lag, ist schwer zu sagen. Das Organisationsteam und die Helfer gaben sich auf jeden Fall die grösste Mühe den Teilnehmern einen tollen Wettkampf zu bescheren. Neben der Mitteldistanz wurde als weitere Distanz übrigens auch eine Sprintdistanz angeboten.

Nach einer kurzen Einführung (nur auf Italienisch) und Bahneneinteilung ging es morgens mit etwas Verspätung im Becken los. Ich sortierte mich auf meiner Bahn an 2ter Stelle ein. Das Niveau der Teilnehmer war recht unterschiedlich, so versuchte ich primär nur mein eigenes Tempo konstant durchzuschwimmen. Beim ersten Wechsel liess ich mir etwas mehr Zeit mit dem Anziehen meiner Radausrüstung, schliesslich war es Anfang April so früh am Morgen doch noch recht frisch. Die Radstrecke war wie schon erwähnt profiliert (am Ende zeigte meine Uhr 1275 Höhenmeter alleine auf dem Rad) an, kurvig, gespickt mit einigen Geschwindigkeitshemmern, teilweise gutem-, mitunter aber sehr schlechtem, löchrigem Strassenbelag. Kampfrichter sah ich unterwegs nicht, aber bei dem Kurs war Windschattenfahren auch kein Thema. Was das Profil anging, so machte besonders eine ca. 1 Kilometer lange, steile Rampe den Teilnehmern auf den 3 Runden arg zu schaffen. Zwischendurch überholten mich ein paar Sprintdistanzler auf ihren Hightechrädern, ein ganz kleines bisschen sehnte ich mir in diesem Moment auch kurz so eine Feile her, war ich doch mit meinem normalen Alu-Trainingsrennrad hier. Aber letztendlich kommt die Geschwindigkeit aus den Beinen und weniger aus dem Material, so versuchte ich mein Bestes. Unterwegs kam man ab und zu kurz mal mit den Tourenradlern oder anderen Teilnehmern während des Überholens ins Gespräch. Die Unterhaltungen dauerten aber aufgrund der unterschiedlichen Geschwindigkeiten und auch wegen Sprachproblemen nicht besonders lange. Das abschliessende Laufen bestand dann aus 4 Runden mit nach meiner Uhr 166 Höhenmetern - grösstenteils in Barzanò selbst. Der Kurs hatte mehrere Wendepunkte und verlief meist auf Asphalt, nur ein kurzer Abschnitt ging über einen befestigten Feldweg. Ich fühlte mich nach wie vor nicht allzu gut, aber versuchte ein halbwegs zügiges Tempo zu halten. Nach 2 Runden merkte ich auch noch deutlich eine neue Blase am Fuss. Etwas ungewohnt für mich war, dass ich bei der letzten Disziplin doch einige Male überholt wurde, das lag vielleicht auch etwas an den anstrengenden Trainingswochen zuvor. Erst auf der 4ten und letzten Runde "sammelte" dann so einige Teilnehmer ein. Fast mit letzten Kräften erreichte ich das Ziel. Dort hatte ich mit dem 12. Gesamtplatz doch noch eine recht ordentliche Gesamtplatzierung. Kaum durch den Bogen durfte ich dem Veranstaltungsmoderator live durch die Anlage ein Interview geben: mir fehlten zu Beginn etwas die Worte - was soll man auch Sinnvolles nach solchen Strapazen so kurz nach dem Zieldurchlauf sagen? Ein paar Sätze brachte ich in Englisch dann doch zusammen. Später bei der Siegerehrung erfuhr ich noch, dass ich meine Altersklasse gewonnen hatte, damit hatte ich heute nach diesem Verlauf nun wirklich nicht gerechnet. Realistisch gesehen ist bis zum grossen Triathlon im Mai für mich noch einiges an Trainingsarbeit notwendig, um dort auch ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Der Osterausflug in die Lombardei hatte vorbereitungstechnisch trotzdem einiges für sich. Wo sonst kann man zu dieser Zeit in Mitteleuropa schon einen Mitteldistanztriathlon machen? Was den Wettkampf auszeichnete waren sicher sein familiäres Flair und das grandiose Alpenpanorama, dass sich uns besonders auf der Radstrecke bot. Das Ergebnis war für mich eigentlich eher zweitrangig, aber so ein Ausgang ist natürlich mehr als erfreulich. Die Region eignet sich unabhängig vom Triathlon auch so für die ein oder andere nette Trainingsgrunde, allerdings sollte man mit einigem Verkehr rechnen. Die Leute in der Region zeigten sich uns gegenüber insgesamt als sehr freundlich und nebenbei bieten sich einem natürlich auch viele andere schöne Ablenkungen, Genüsse und Erlebnisse abseits vom Sport.

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