15. März 2010

Analyse der Sitzposition

Mit meiner Radzeit in Roth im vergangenen Jahr war ich im Rahmen meiner Möglichkeiten schon recht zufrieden. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass ich mein Optimum erreicht hatte. Natürlich spielen hier immer viele Faktoren wie bspw. äussere Bedingungen oder Trainingszustand rein. Was ich bisher auf meinem Wettkampfrad noch nie genau untersucht hatte, war meine Energieeffizienz. Also wie gut schaffe ich es meine eingesetzte Kraft in Geschwindigkeit umzusetzen? Ist meine Position aerodynamisch und kann ich durch Veränderung der Sitzposition vielleicht noch mehr Kraft auf das Pedal bringen? Durch etwas mehr Effizienz hätte ich möglicherweise nicht nur mehr Reserven im hinteren Teil der Radstrecke, sondern auch auf der Laufstrecke. Gelegentlich hatte ich auf meinen langen Touren und Langdistanzen schon Probleme durch Gelenk- oder Muskelschmerzen. Dies kann auch die Folge von Fehlhaltungen, Ausweich-, und Ausgleichsbewegungen sein. Beim anstehenden Ironman auf Lanzarote kommt es vielleicht noch mehr als bei anderen Langdistanzen auf meine Performance auf dem Rad an, deshalb entschied ich mich dieses Jahr erstmals eine professionelle Radbiometrie bei CycleFit in Bensheim machen zu lassen.

Nach dem ersten Einführungsgespräch, ging es in den Nebenraum, um meine persönliche Biomechanik zu untersuchen - wie beweglich bin ich? Wo habe ich ggf. Verkürzungen? Haben die Füsse eine Pronation? Etc. Danach konnten wir schon mal meine Pedalplatten in ihre optimale Position bringen. Wir spannten mein Wettkampfrad daraufhin auf den Untersuchungsstand, ich setze mich drauf und radelte erstmal ein bisschen. Die Ausgangwerte wurden festgehalten, bevor es dann an Veränderungen ging. Nach und nach veränderten wir am Rad Vorbau, Sattelposition und Sattelhöhe. Zwischendurch durfte ich immer mal wieder für eine Bewegungsanalyse kurbeln, um die Auswirkungen der Veränderungen festzustellen. Die Veränderungen waren nicht nur über die gemessenen Daten und Videoaufnahmen sichtbar, sie waren für mich persönlich auch spürbar. Meine Füsse wurden in der Bewegung ruhiger, die Knie führten weniger Ausweichbewegungen aus und auch Rücken & Hüfte beruhigten sich. Als es um den Feinschliff ging, probierten wir auch den Einfluss verschiedener Sättel aus. Die am Ende errechneten Daten wurden festgehalten, so dass ich einige der Werte auch an meinen anderen Rädern überprüfen und ggf. dort Anpassungen vornehmen kann. Natürlich helfen die Daten auch bei einem möglichen Neukauf. Gegen Ende bekam ich noch ein paar Dehnungsübungen gezeigt, um meine Flexibilität an bestimmten Stellen zu verbessern und so eine noch aerodynamischere aber auch komfortable Position einnehmen zu können. Um das zu prüfen und auch nochmal einen neuen Sattel auszuprobieren, wird es einen kurzen Folgetermin geben.

Der harte Praxistest steht noch aus. Aber ein erstes Ergebnis der Analyse war im Vergleich zu meiner bisherigen Position ein gefühlt deutlich angenehmere Haltung, von daher hat sich die Aktion wohl schon gelöst. Es wird sich zeigen, ob die Position auf längeren Strecken funktioniert. Die Analyse hat aber auch gezeigt, dass die für mich beste Position aufgrund der Rahmengeometrie - genau genommen dem Sitzwinkel - mit diesem Rad nicht möglich ist. Was und ob ich daraus noch Konsequenzen ziehe, muss ich noch prüfen. Mit dem bisherigen Ergebnis bin ich auf jeden Fall schon mal sehr zufrieden und kann Cyclefit sehr empfehlen.! Die Biometrie hat mir jetzt vermutlich schon mehr gebracht als irgendein weiteres, technisches Gimmick.

4. März 2010

Winterpokal 2009/10: 3. Monat

Der Winterpokal 2009/10 ist abgeschlossen. Ich habe zwar formal den Sieg davongetragen, aber letztendlich ging es dabei ja weniger um den Vergleich untereinander als um eine intrinsische Motivation der einzelnen Teilnehmer etwas in der kalten Jahreszeit für die Gesundheit zu tun - zumindest habe ich es so gesehen. Und diesbzgl. war der Pokal ein voller Erfolg. Alle 3 aktiven Teilnehmer sind gesundheitlich recht gut durch den Winter gekommen. und sind mit den Ergebnissen insgesamt zufrieden Der 4te designierte Teilnehmer hat es leider nicht regelmässig geschafft sich zu bewegen und ist somit nicht in die Wertung eingegangen. Nach dem positiven Feedback der anderen 3 gelobt er aber für die nächste vergleichbare Aktion Besserung. Britta und die Göre haben ihre Ergebnisse in Ihren Blogs sehr schön zusammengefasst. Ich kann mich ihren Fazits im Grossen und Ganzen nur anschliessen und muss an dieser Stelle nicht mehr viel hinzufügen.
Mir persönlich hat der Pokal besonders im November - im Ruhemonat nach dem Marathon - geholfen, die Zügel nicht ganz schleifen zu lassen. Manch einer verfällt ja nach so einem Wettkampf gerne in ein kleines Loch aus dem es dann oft schwieirg ist wieder rauszukommen. Ab Dezember startete dann mein Vorbereitungsprogramm für den nächsten Ironman, ab da war der Winterpokal dann für mich ein Selbstläufer. Bei der nächsten Ausgabe wollen wir deshalb noch ein paar Aufgaben aus dem Bereich Ernährung hinzufügen, dann wird es für mich trotz intensivem Sportprogramm nicht mehr ganz so einfach den Gesamtsieg davonzutragen.