30. Juli 2008

Hinter den Kulissen

Dieses Jahr war ich zum ersten Mal Teil des kleinen aber feinen Organisationsteams eines Triathlons. Bekam ich bisher eher als Teilnehmer oder Zuschauer mit wie so eine Veranstaltung abläuft, so lernte ich nun erstmals die andere Seite kennen - was alles bei Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer solchen Veranstaltung mit in diesem Fall knapp 900 Teilnehmern zu tun und bedenken ist. Ich hätte nie gedacht, woran man hier alles denken muss, aber der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail. Zu vergleichen ist das vielleicht mit einem grossen Puzzle oder einem grossen Uhrwerk mit tausend Zahnrädern, die ineinander arbeiten müssen. Fehler und Probleme bei so einer grossen Veranstaltung bleiben nicht aus. Aber zum Glück kann das hiesige Orga-Team schon auf eine beträchtliche Erfahrung bei der Organisation der Veranstaltung zurückgreifen, so bleiben diese Probleme eher eine Ausnahme - Verbesserungpotential findet man aber immer. Vieles ist auf den ersten Blick gar nicht sichtbar. So merken beispielsweise die Wenigsten, dass vorher nochmal das Kopfsteinpflaster an kritischen Stellen der Schwimmstrecke von Schmutz und Scherben gereinigt wurde. Oder wie viel Arbeit im Aufbau eines Zielturms mit einem Baugerüst steckt, der später von den Plakaten der Sponsoren zugehängt wird. Das die Suche der Sponsoren nicht ganz einfach ist, kann man sich denken. Wie aufwendig aber mitunter die Diskussion über die Werbeplätze sein kann, kann man nur erahnen. Oder was an Regelungen und Empfehlungen der Kommunen, Länder, Verbände und Organisationen alles zu berücksichtigen ist und wie schwierig es manchmal sein kann, manches an den gewählten Lokalitäten umzusetzen. Mag ein Detail noch so unbedeutend erscheinen, läuft etwas schief, dann kann man sich des Unmuts oder der Kritik der Behörden, Teilnehmer oder Partner sicher sein. Was man bei der Organisation dieser Veranstaltung aber sehen kann, ist wie wichtig es ist in einem guten Team zusammen zu arbeiten. Auch wenn in der Vorbereitung die Last doch eher auf wenigen Schultern verteilt ist, so zeigt sich spätestens am Wettkampftag, ob die Abstimmung gelungen ist und auch der Rest des Teams seine Rolle mit Engagement wahrnimmt. Nebenbei bemerkt gehört auch immer ein ganz besonderer Dank den vielen Helfern - insbesondere den Freiwilligen - die zum Gelingen eines solchen Events beitragen. Gerade aus Teilnehmersicht ist für mich das Engagement dieser Helfer immer ein zentrales Kriterium und oft steht und fällt für mich ein Bild einer Veranstaltung auch gerade mit diesen Helfern. Veranstaltungen mit unmotivierten Helfern vergesse ich schnell und ärgere mich ggf. sogar über Details. Wenn aber die Stimmung und Unterstützung auch vom Streckenrand stimmt, dann verzeiht man gerne mal kleine organisatorische Unzulänglichkeiten oder Schwierigkeiten.

Mich hat der Wettkampftag vielleicht mehr geschlaucht als so manchen Teilnehmer, aber ich wollte an diesem Tag auch mal das zurückgeben, was ich schon bei so vielen anderen Wettkämpfen selbst erfuhr. Kaum daheim fiel ich dann fertig ins Bett und wart den Rest des Tages nicht mehr gesehen. Vor jedem, der hier ins Ziel kam, hatte ich einen grossen Respekt, dieser nicht einfache Wettkampf bei den an diesem Tag doch recht hohen Temperaturen - das muss man erst mal schaffen! Was mir von diesem Tage las Orga-Mitglied vorallem in Erinnerung bleiben wird, ist der Teilnehmer, der mit gegen Ende seines anstrengenden Wettkampftages den Daumen nach oben entgegen streckte und sich für die Organisation kurz bedankte. Manchmal sagen kleine Gesten mehr als tausend Worte.

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