5. August 2008

Auf dem Hausberg

War mal wieder nach Feierabend mit dem Mountainbike in den Heidelberger Wäldern unterwegs. Es gibt nichts schöneres als nach einem stressigen Arbeitstag dem Trubel und der Hektik der Stadt zu entfliehen, ein bisschen in der freien Natur zu entspannen und dabei noch etwas für die Gesundheit zu tun. Eine "Lieblingsrunde" habe ich nicht, ich liebe die Abwechslung und davon hat man hier als Biker genügend. Neben schönen, breiten "Waldautobahnen" kann man auf schmaleren Trails auch mal die Fahrtechnik üben. Es bieten sich hier immer wieder tolle Ausblicke auf Heidelberg, die Rheinebene, Odenwald und Kraichgau. Natürlich gibt es auch ein paar Wege und Orte, die ich öfter befahre und besuche. Die Vegetation kommt mir auf der Südseite des Neckars etwas abwechslungsreicher vor als auf dem Heiligenberg am nördlichen Neckarufer, deshalb bin ich hier vielleicht etwas häufiger unterwegs. Die Krönung einer jeden MTB-Tour ist für mich die Aussichtplattform am 568m hohen Königstuhl. Hier kann man den Blick über die Rheinebene schweifen lassen. Auf der anderen Seite des weiten Rheintals sieht man die Haardt, den Mittelgebirgszug am Ostrand des Pfälzerwaldes. Im Süden kann man an manchen Tagen den Schwarzwald sehen, im Norden die Bergstrasse mit Heiligenberg, Weissem Stein und Hohem Nistler. Auch hat man vom Königstuhl einen tollen Blick auf Heidelberg. Neben der Aussichtplattform befindet sich die Gipfelstation der Heidelberger Bergbahn. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich eine Falknerei und das Märchenparadis, ein kleiner Freizeitpark für kleinere Kinder mit animierten Märchengruppen und einer elektrischen Pferdeeisenbahn. In den Wald führt ein Waldlehrpfad, den ich auch gerne auf meinen Touren abschnittsweise befahre. Vom Heidelberger Schloss führt über 1200 Stufen eine Natursteintreppe hinauf zum Aussichtspunkt - übrigens eine gute Herausfoderung für jeden Bergläufer! Etwas unterhalb der Plateaus befindet sich noch eine Startrampe für Paraglider. So ist der Königstuhl gerade am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, Wanderer und Sportler - Ruhesuchende sollten ihn dann eher meiden. Unter der Woche ist es deutlich ruhiger und man kann schon mal ungestört die Gedanken bei dem Blick über die Rheinebene und die Berge schweifen lassen.

Etwas hat sich dieses Jahr zu den Vorjahren noch verändert. Neuerdings wurde die Plattform mit Kies aufgefüllt und man findet hier nun auch eine Waldgaststätte mit Bierbänken. Als ich dies zum ersten Mal sah, tat mir das schon ein bisschen "weh" - in Zukunft wird es hier sicher nicht mehr ganz so ruhig sein. Andererseits ist das ein sehr schöner Platz für einen Biergarten und als Mountainbiker kann auch ich davon profitieren und mir mal zwischendurch eine kühle Apfelsaftschorle gönnen. Neben den obligatorischen Pommes oder Obatzda kann man hier auch Flammkuchen bekommen. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern scheinen die neuen Wirte auch nicht mehr so unfreundlich gegenüber Sportlern eingestellt zu sein. In 2009 soll anstelle des bisherigen Gebäudes noch ein Luxushotel eröffnen. Es bleibt zu hoffen, dass die Beschaulichkeit diese Ortes darunter nicht noch mehr leidet. Bis dahin werde ich weiterhin immer wieder gerne hier hoch kommen und die Aussicht geniessen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Da waren wir auch schon. Aber mit der Bergbahn ;-))
Deine Hofheimer Nicole und Uli