22. Dezember 2012

Adventslauf im Odenwald

Das Jahr ist noch nicht um und ich habe meinen Saisonrückblick schon geschrieben. Trotzdem gibt es mal wieder einen kurzen Wettkampfbericht - für mich war das nach einer längeren Pause heute schon der Start in die neue Saison. Nach den selbst im Training doch eher durchwachsenen Ergebnissen in letzter Zeit habe ich mir eine kleine sportliche Auszeit gegönnt. Ich war zwar nicht ganz unsportlich, doch laufen war ich kaum; u.a quälten mich auch mal wieder Beschwerden in der Plantarsehne - diesmal im rechten Fuss. Die letzten Tage ging es langsam wieder besser, so konnte ich es zuletzt auch mal wieder wagen 2x die Woche laufen zu gehen. Mein Gefühl dabei war eher durchwachsen - der Trainingsrückstand war offensichtlich. Und auch beim Schwimmen schwimme ich meinen Bestleistungen noch weit hinterher. Deshalb habe mich zuletzt gefühlt wie ein "altes Eisen". Heute ergab es sich, dass ich etwas im Neckartal zu erledigen hatte. Praktischerweise fand morgens gar nicht so weit weg der Adventslauf in Schönau/ Odenwald statt. So nutze ich den Lauf für etwas Abwechslung im Trainingsalltag und ging ohne grosse Ambitionen an den Start: ein schöner Tempodauerlauf sollte es werden. Etwas nervös war ich trotzdem: zu lange war der letzte schnelle Volkslauf her - und dann noch die schlechte Form der letzten Wochen ... . Als ich in Schönau ankam stellte sich noch heraus, dass es auf der bergigen Strecke auch noch Eis und Schnee hatte - dazu regnete es .. das konnte ja lustig werden! Zum Glück hatte ich die passenden Schuhe und die passende Kleidung dabei.

Nächstes Problem Startaufstellung. Wo sollte ich mich einsortieren? Heute besser weiter hinten und ggf. das Feld dann von hinten aufrollen. Schlechte Entscheidung! Auf der teils recht rutschigen Runde im Stadion schlugen einige vor mir ein sehr gemächliches Tempo an, so dass ich schnell in die schneeglatten äusseren Bahnen ausweichen musste, um zu überholen. Dann ging es nach einem kurzen flacheren Stück im Ort in den Berg. Die Geschwindigkeit der anderen Läufer versuchte ich zu ignorieren, aber spätestens auf den ersten matschigen Abschnitten lief ich ganz sicher im anaeroben Bereich. Zum Glück gab es auf dem Weg nach oben zwischendurch mal ein paar kurze flachere Passagen, wo man den Puls mal etwas runterbringen konnte. Mit Steigungsprozenten teils im zweistelligen Bereich arbeiteten wir uns nach oben. Erst nach ca. 7,3 Kilometern hatten wir schliesslich den Gipfel erreicht. Das Feld hatte sich bis dahin schon weit auseinander gezogen und es befanden sich nur noch 2 weitere Läufer ca. 20 Meter vor mir in meiner unmittelbaren Nähe. Ich beschloss erstmal an ihnen dran zu bleiben, obwohl ihr Tempo bei dem Untergrund heftig war. Die beiden schenkten sich nichts, mal griff der eine an, dann der andere. Ich schaute mir das in Ruhe von hinten an und hielt mich solange raus, bis einer der beiden abreissen zu lassen schien. Jetzt forcierte ich das Tempo und flog an ihm vorbei, um nicht den Anschluss an den Vordermann zu verlieren. Anhand der Schritte konnte ich hören, dass mein Verfolger nun versuchte an mir dranzubleiben. Deshalb forcierte ich nochmal, bis seine Schritte leiser wurden und ich mich auch wieder etwas näher an den Vordermann herangearbeitet hatte. Obwohl unser Verfolger irgendwann nicht mehr zu sehen war, hielten wir beiden das Tempo hoch; meine Platzierung wollte ich jetzt auf jeden Fall halten und keinen Platz mehr verschenken. Im Tal schloss ich auf einem Asphaltabschnitt kurz zu meinem Vordermann auf, wir wechselten ein paar Worte, dann liess ich ihn vor dem Ziel wieder laufen - den Platz vor mir hatte er sich mit seiner starken Tempoarbeit auf jeden Fall verdient und ich war mit meinem Lauf sowieso jetzt schon mehr als zufrieden. Nach etwas mehr als 1:07 lief ich ins Ziel und wurde Dritter in meiner Altersklasse (22. gesamt). Der Sieger hatte es in knapp unter einer Stunde geschafft.

Den Adventslauf kannte ich vorher noch nicht. Bisher hatte ich mich immer für einen parallel in der Pfalz stattfindenen Lauf entschieden. Hier in Schönau hat es mir heute aber deutlich besser gefallen. Die Strecke im Wald ist deutlich abwechslungsreicher als das Asphalttempogebolze in der flachen Rheinebene. Die Konkurrenz war hier zwar nicht so gross, trotzdem war meine Zeit glaube ich ganz oderntlich - der Abstand zum Sieger häkt sich zumindest im Rahmen. Auf jeden Fall lässt sich darauf aufbauen.

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