26. November 2012

Saisonrückblick 2012

Nachdem meine Saison nun beendet ist, wird es Zeit für einen Rückblick mein Sportjahr 2012. Dabei will ich mich auf die aus meiner Sicht interessantesten Ereignisse beschränken. 

Neue Wege beschritt ich im Januar bei einem Einladungs- und Gruppenlauf im fränkischen Schwabach. In überschaubarer Gruppe liefen wir rund um die Goldschlägerstadt. Ein sehr schöner Lauf mal ohne Wettkampfdruck. Das Gruppenlaufen funktionierte überraschend gut. Eine schöne Abwechslung im sonst eher tristen Winter, wenngleich wir dieses Jahr bei dem Lauf keinen Schnee hatten. Dass ich nicht mal 2 Wochen später bei dem 50er im Rodgau, dann nicht mehr ganz konstant laufen konnte, war nicht so schlimm – Rodgau ist für mich inzwischen mehr als Treff innerhalb der Ultramarathonszene denn als ein Wettkampf relevant. Den Lauf muss man nicht zu ernst nehmen. 

Im Februar gab es keine Rennen, dafür machte ich ein paar sehr schöne Läufe in Odenwald und Neckartal. Das will ich wenn möglich auch in diesem Winter wiederholen. Vielleicht bekomme ich dann auch irgendwann eine schöne Strecke für einen kleinen Einladungsultra zusammen. 

Der März begann mit der Ausbildung zum MTB-Trailscout im herrlichen, frühlingshaften Dahner Felsenland. Fahrerisch brachte es mich auf jeden Fall weiter. Die erlernten Guiding-Techniken konnte ich mangels Zeit und Gelegenheiten noch kaum einsetzen, lediglich bei unserem MTB-Alpencross im Sommer konnte ich dank meiner Ausbildung einige Male eine entsprechende Rolle übernehmen. 

Ende März ging es dann nach Paris zum 50km-Lauf und ich kam mit den Erkenntnissen zurück, dass man erstens auch in einer europäischen Metropole einen schönen, landschaftlich reizvollen Lauf stattfinden lassen kann, und zweitens, dass es Ende März in Mitteleuropa schon so warm sein kann, dass man ohne passende Vorsichtsmassnahmen einen Sonnenstich bekommen kann. 

 Im April folgte dann mein vierter Ultratraillauf der Saison im Tramuntana-Gebirge auf Mallorca. Nicht nur wegen der ca. 110 Kilometer und rund 5000 Höhenmeter eine ganz harte Nummer. Auf dem steinigen Untergrund hatte ich aufgrund einer unglücklichen Schuhwahl nach nicht mal der Hälfte der Strecke grosse Probleme überhaupt noch zu laufen. Trotzdem biss ich mich bis zum Ende durch. Das Ergebnis entsprach zwar überhaupt nicht meinen Erwartungen, trotzdem hatte ich bei diesem Lauf wieder einiges gelernt und bei idealen äusseren Bedingungen einen superschönen Lauf gefinisht. Rückblickend betrachtet war dieses Rennen für mich persönlich eines der Highlights meines bisherigen sportlichen Tuns. 6 Tage später hatte ich mich sogar wieder so weit erholt, dass ich dann noch mit akzeptabler Zeit den Halbmarathon in Heidelberg finishen und die erste längere Laufphase der Saison abschliessen konnte. 

Im Mai stelle ich mein Training auf Triathlon um und fing verstärkt mit dem Radfahren an. Anfang Juni bei einem verregneten Kurzdistanz-Triathlon in Obernai/ Frankreich zeigte sich, dass ich in der kurzen Zeit doch zu einer akzeptablen Form auf dem Rad gekommen war, wenngleich ich meine Bestzeiten noch nicht erreichte. Dann folgte die Europameisterschaft auf der Triathlon-Mitteldistanz im Kraichgau. Mein Ergebnis war in Anbetracht der kurzen Vorbereitung nicht wirklich schlecht, doch so richtig zufrieden war ich auch nicht. Gerne hätte ich in den Folgewochen noch an der ein oder anderen Sache gefeilt, doch irgendwie brauchte ich konditionell eine Pause und konnte so keine weiteren Schlüsselreize mehr setzen. Im Juli folgte dann in Roth die Europameisterschaft auf der Triathlon-Langdistanz. Auch hier bin ich mit dem Ergebnis nur zum Teil zufrieden - beim Schwimmen und Laufen hatte ich nicht das erreicht, was ich wollte. Dafür hatte ich trotz böigem, starkem Wind eine klare, neue Bestzeit auf dem Rad, während viele andere ihre Bestzeiten wegen des Windes um 5 bis 10 verfehlten. So war ich nicht unzufrieden: in gerade mal 2 Monaten hatte ich mich in meiner Problemdisziplin in einen wirklich guten Bereich vorgearbeitet. 

Es folgte eine schöne MTB-Transalp an den Comer See. Leider hatte ich seit Anfang Juli schon stärkere Schmerzen im Fussgelenk, was mich auch hier etwas behinderte. Bis Ende Juli wurde es nicht besser. Der bange Gang zum Orthopäden brachte dann aber zum Glück Entwarnung, dass es nichts Schlimmeres war. So steigerte ich vorsichtig mein Training für den Transalpine-Run. Dieser führte uns im September von Ruhpolding in einer grossen Schleife über 320 km und 15.000 hm an die 3 Zinnen nach Sexten. Mein Fussgelenk hielt, ich kam durch und hatte nach dem Lauf in Mallorca ein zweites Highlight, von dem ich sicher noch sehr lange zehren werde. Nur schade, dass es mein Laufpartner Michael nicht ebenfalls ins Ziel geschafft hat. Auf der letzten Etappe zeigte er, dass er aus den ersten Tagen etwas gelernt hatte und da noch mehr gegangen wäre. 

Nach dem Transalpine folgte dann Anfang Oktober die Erstausgabe des Pfalztrail. Ich hatte ihn relativ spontan eingeschoben. nachdem mir klar wurde, dass ein dezidiertes Marathontraining für den Saisonabschluss sowieso nicht mehr möglich war. Nach einem forschen Beginn fehlten mir nach hinten raus dann doch etwas die Körner, die nach dem langen Etappenlauf in den Alpen offenbar doch nicht ganz wieder aufgefüllt waren. Nicht ganz so eklatant, doch ebenfalls offensichtlich baute ich dann auch beim Saisonabschlussrennen in Frankfurt auf den letzten der 42,195 Kilometer ab. 

Die Saison habe ich damit beendet und der Körper bekommt seither seine längst überfällige aktive Pause. Sicher waren einige Resultate in Rennen anderer Jahre besser als in diesem Jahr. Man kann sich auch fragen, ob weniger nicht mehr gewesen wäre. Doch ich bin für meinen Teil mit dem in diesem Jahr erreichten sehr zufrieden. Für mich ist Sport immer noch in erster Linie Spass, Ablenkung, Fitness und manchmal auch Abenteuer. Paris, Mallorca, Roth und der Transalpine-Run waren dieses Jahr vieles von dem, vielleicht manchmal auch noch ein wenig mehr. Ich habe dieses Jahr vieles erreicht, von dem ich vor Jahren kaum zu träumen gewagt hätte. So war die Saison 2012 für mich eine ganz besondere. So macht Sport Spass – und das Leben auch!

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