14. Januar 2007

Ungewöhnliches Training in der zweiten Januarwoche

Das derzeitige Winterwetter ist schon aussergewöhnlich. Heute hatte es wieder ca. plus 12 Grad. So gab es in dieser 2. Januarwoche schon 2 Trainingseinheiten wie sie sonst erst viel später stattfinden.
Da wäre zum einen das Mittwochslauftraining auf der Bahn zu nennen. Normalerweise baut man um diese Zeit noch seine Grundlagenausdauer mit langen aber ruhigen Läufen auf. Ergänzen kann man das Training bei passendem (rutschfreiem) Untergrund durch ein Lauftechniktraining, dass die Koordination verbessern und die Bewegungsabläufe schulen soll. Bedingt durch das verhältnismässig warme Wetter und die guten Bodenverhältnisse konnten wir schon Ende des letzten Jahres viel Lauftechnik trainieren. Erst wenn die ersten Grundlagen gelegt sind, beginnt man dann langsam Schnelligkeit und Kraft zu trainieren, das ist dann meist so im Februar oder März, wenn die Verhältnisse wieder besser sind. Dieses Jahr scheint alles etwas anders zu sein. Am Mittwoch lief ich nun abends nach der Arbeit leicht verspätet zum Lauftraining auf der Bahn. Die Anderen waren schon da und machten wieder Lauf-ABC/ Lauftechniktraining. Ich reihte mich ein. Nach ca. 20 Minuten war es dann soweit: 16 mal 400 Meter Sprint! So früh im Jahr habe ich wahrscheinlich noch nie auf der Laufbahn Intervalle trainiert. Den Anderen ging es ähnlich, aber letztendlich lief es bei allen überraschend gut. Im Vorjahr hätte ich zwischendurch sicherlich irgendwann schlapp gemacht. Dieses Jahr hatte ich aufgrund des relativ guten Trainingsaufbaus schon ein recht gute Grundlage geschaffen und keine Probleme.
Das Intervalltraining am Mittwoch sollte aber nicht die einzige Besonderheit im Training dieser Woche bleiben.
Wie oben schon erwähnt war es heute verhältnismässig warm. Es war weitgehend trocken und die Sonne schien. Morgens ging noch ein relativ starker Wind. Ich nahm am zweiten Lauf der Rheinzaberner Winterlaufserie über 15 km teil. Mein Ergebnis beim 10 km Lauf im Dezember war noch etwas enttäuschend. Damals hatte ich mich selbst gebremst, weil ich befürchtete, dass ich das Tempo auf Dauer nicht „gehen“ könnte. Die Probleme bekam ich trotzdem, aufgrund der Taktik hatte ich nun aber keine Zeit rausgelaufen und musste mich letztendlich mit einem nicht ganz zufrieden stellenden Ergebnis abfinden.
Heute wollte ich den Fehler nicht ein weiteres Mal machen, obwohl die Taktik wegen der längeren Strecke vielleicht angebracht gewesen wäre. Vom Start weg lief ich nun ein Tempo unter 4 Min/ km. Bei Kilometer 5 war ich klar unter meiner Zeit von Vormonat, selbst bei Kilometer 10 konnte ich meine Zeit des 10 Kilometerlaufes unterbieten – und es ging mir immer noch gut. Nachdem ich mich aber bisher weitgehend im Windschatten anderer Läufer gehalten hatte, gelang mir dies aufgrund des nun schon deutlich ausgedünnten Läuferfeldes nicht mehr ganz so gut. Der Wind nagte an meiner Motivation, dann bremsten mich noch andere Läufer – vermutlich unbewusst – in Kurven 2-3 mal aus. Das kostete Kraft, so langsam wurde ich langsamer. Den Schnitt konnte ich nun nur noch mit Mühe halten. Für den Schlusssprint hebe ich mir normalerweise immer noch ein paar Reserven auf. Der Sprint fiel heute aber fast aus, weil ich die letzte Kilometermarke übersah und so erst sehr spät zum Spurt ansetzte. Erst als ich mir sicher war, dass es nicht mehr weit war, spurtete ich bei der letzten Unterführung los. Das Ergebnis war heute einiges besser als im Vormonat, die Taktik war aufgegangen – ich war zufrieden.
Ungewöhnlich war am heutigen Tage dann, dass ich nachmittags nochmal mit Freunden eine Runde Rennradfahren ging. 2 Disziplinen an einem Tag – so was kommt sonst wirklich erst ab ungefähr April vor! Die flache 60 km-Tour führte uns zum Rhein. Eine Zeit lang fuhren wir über den Uferdamm gen Süden bevor wir über Hockenheim wieder nach Heidelberg zurückkehrten. Eine schöne Tour – und das in der zweiten Januarwoche! Wenn das so weiter geht, habe ich dieses Jahr die Chance einen neuen persönlichen Jahreskilometerrekord auf dem Rad aufzustellen.

Keine Kommentare:

Blog-Archiv