17. Januar 2011

Praxistest: Runtastic Pro Smartphone-App

In meinem zweiten Praxistest einer Lauf-App für das Smartphone habe ich das Programm Runtastic Pro in der Version 1.7.2 (unter iOS 4.2.1) unter die Lupe genommen. Die im deutschen Sprachraum programmierte App läuft auf verschiedenen Plattformen (Android, iOS, Blackberry und einige Sportuhren) und steht in mehreren Sprachen (u.a. Deutsch und Englisch) zur Verfügung. Wie Runkeeper Pro dient auch diese App zum Messen und Aufzeichnen von Zeit, Distanz, Tempo, Höhenmetern und Pulswerten bei Sportaktivitäten. Ein Trainingstagebuch, iPOD- und Facebook-Integration und noch verschiedene andere Funktionalitäten stehen ebenfalls zur Verfügung. Auch hier gibt es im Rahmen eines Webportals weiterführende Analyse-Möglichkeiten, die aber zum Teil erst gegen eine monatliche Abo-Gebühr freigeschaltet werden. Die App selbst kann man für 4,99 EUR erwerben, ich hatte das Glück sie im Rahmen einer Aktion kostenlos erwerben zu können. Die Karten werden wie bei Runkeeper auch nur in den bei GoogleMaps zur Verfügung stehenden Formaten dargestellt, sind also in ihrem Detailierungsgrad beschränkt. Eine Download-Funktionalität der Strecken im GPX-Format ist in Planung, aber aktuell noch nicht verfügbar, hier ist die Konkurrenz (noch) etwas weiter. Auch der Aktivitätenbildschirm ist nach meinem Empfinden nicht ganz so hübsch gestaltet, dafür ist er gut strukturiert und auch während des Laufens jederzeit gut abzulesen. Es kann zwischen verschiedenen Ansichten hin und her geschaltet werden. In der Hauptansicht sieht man nur Zeiten, Tempo, Distanz und Kalorienverbrauch, man kann aber beispielsweise auch in eine Kartenansicht wechseln. Als etwas unglücklich empfand ich den Schieberegler zum Pausieren und Beenden einer Aktivität - ein Druckknopf wäre nicht nur einfacher zu bedienen, sondern auch zeitlich genauer. Die Werte kann man sich unterwegs alternativ von einer "sexy  Frauenstimme" ausgeben lassen. Zur Messung der Herzfrequenz benötigt man leider ein ca. 80 EUR teures Dongle für sein Smartphone, deshalb konnte ich diese Funktionalität leider nicht testen. Einen  Überblick über die App bekommt man in dem unten angehängten Trailer. Übrigens werden vom Entwickler alternativ für andere Sportarten (Radfahren, Walking, Wintersport) optimierte Apps angeboten.

Um auch zwischen den den Apps unterscheiden zu können lief ich bei meinem ersten Test exakt die gleiche Strecke wie bei meinem Test von Runkeeper Pro mit Abschnitten unter freiem Himmel, mit Brücken, in der Stadt und schliesslich auch in einem bewaldeten Anstieg in einem schmaleren Tal. Als Referenz führte ich wieder den Forerunner 310XT mit. Der Unterschied bei der Messung des knapp 10 Kilometer langen Rundkurses lag mit 200m Metern weniger auf dem Smartphone noch innerhalb meines Toleranzbereichs, zumal ich es mit den Abschnitten in der Stadt und dem Anstieg im Wald nicht ganz einfach gemacht habe. Sehr gut war die Messung bei den Höhenmetern: der Unterschied lag bei gerade mal 2 Metern, der gemessene Wert ist durchaus realistisch. Der zweite Test erfolgte auf einem ca. 9 KiIometer langen bewaldeten Rundkurs. Der Unterschied zwischen Forerunner und der Runtastic-App lag bei gerade mal 130 mehr gemessenen Metern - besser geht's nun wirklich kaum noch! Lediglich die errechneten 140 Höhenmeter sind auf dem flachen Kurs unrealistisch. Der Stromverbrauch bei ausgeschaltetem Display lag jeweils im Rahmen. Für längere Einheiten auf dem Rad würde die App aber aus schon an anderer Stelle erwähnten Gründen nur ungern einsetzen. Die Auswertungsmöglichkeiten im zugehörigen Portal sind gut. Es sind mehrere Übersichten vorhanden, um Trainingsverlauf und -gewohnheiten, sowie Leistungsentwicklung oder Gewichtsverlauf darzustellen. Die Bearbeitungsoptionen für Strecken sind ähnlich zur Konkurrenz. Enthalten ist auch ein Diskussionsforum sowie ein Magazin, in dem Artikel zu den Themen Ernährung und Laufsport zu finden sind. Einen Shop, in dem man u.a. das Dongle für die Herzfrequenzmessung enthalten ist, gibt es ebenfalls.

Alles in allem aus meiner Sicht und gutes Gesamtpaket. Die Steckenmessung ist relativ genau, für eine vernünftige Messung der Höhenmeter habe ich noch keine passende App gefunden - das Problem ist wohl eher hardwarebedingt. Rein optisch wirken andere Apps ansprechender und übersichtlicher. Der kleine Schieberegler zum Beenden einer Aktivität ist wie schon geschrieben unpraktisch und Open Street Maps wären zur Darstellung der Strecken besser geeignet als die bisher zugrundeliegenden GoogleMaps. Der Funktionsumfang ist aber summa summarum gut. Die Unterschiede zu Runkeeper Pro sind marginal, diese App hat aktuell für mich persönlich aufgrund der recht genauen Messungen die Nase leicht vorne, wenn es darum geht einen Lauf aufzuzeichnen, falls der Forerunner gerade mal nicht griffbereit ist.



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo,
Falls Sie dieses Programm noch nutzen, haben Sie probiert in den Einstellungen den höhenmessmodus auf online zu stellen? So wie ich mir das vorstelle holt sich das Programm dann die höhendaten aus einer Karte im Netz, weiß es aber nicht genau. Bei mir passt die höhenmessung eigentlich perfekt soweit ich das beurteilen kann (habe die höheninfos mit gpsies.COM verglichen). Allerdings war meine Strecke auch relativ frei.
Grüße Andre

Markus hat gesagt…

Andre hat recht - danke für den Tipp! Ich habe die App heute auf meiner Waldstrecke ausprobiert und vorher die Einstellungen auf "online" korrigiert - der errechnete Wert ist nun deutlich realistscher. Er erscheint mir für die recht flache Strecke zwar immer noch leicht zu hoch, aber zumindest gibt die Zahl jetzt so halbwegs das wahre Profil wieder.

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