12. Januar 2012

Vom Calima und trockenen Schotterpisten

Nachdem der letzte Urlaub doch schon einige Monate her war und ich im Herbst mich urlaubsreif fühlte, entschloss ich mich Anfang Dezember zu einem einwöchigen Kurztrip auf die Kanaren - genauer gesagt in den Süden Gran Canarias. Zuerst als abwechslungsreicher Sporturlaub inklusive Wassersport geplant, hatte sich das Thema Wassersport schon nach dem ersten Tag erledigt. Während einer MTB-Tour verlor ich in der 180°-Kurve einer Schotterstrasse die Kontrolle über mein Bike und rutschte mit der vollen Breitseite einige Meter über die trockene Steinpiste. Ausser Schürfwunden passierte mir zum Glück nicht viel, doch Arm und Bein auf der linken Seite waren beide von mehr oder minder tiefen Schürfwunden übersäht, damit war an Surfen im Salzwasser nicht mehr zu denken. Glücklicherweise erwies sich der Strand vor Maspalomas zu der Jahreszeit aber sowieso nicht gerade als tolles Surf- oder Tauchrevier. So nutze ich also auch an den Folgetagen das Tourenangebot des lokalen Veranstalters für weitere MTB-Ausflüge in das Innere der Insel.

Aufgrund des milden Klimas mit den Winden aus Afrika ist Gran Canaria ganzjährig für Biker empfehlenswert. Auch ich hatte bzgl. der Temperaturen oder gar Regen wenig auszusetzen. Wir hatten während der ganzen Woche tagsüber meist Temperaturen über der 20°C Grenze, so waren nur in den Höhenlagen mal eine Jacke oder Armlinge von Nöten. Vom Veranstalter standen meist 2 unterschiedliche Tagestouren zur Auswahl: jeweils eine Tour mit mittlerem Schwierigkeitsgrad und eine Tour, die als schwierige Trailtour angekündigt war. Auch wenn ich auf einige Bike-Erfahrung zurückgreifen kann, stellte sich für mich schnell heraus, dass mir die etwas einfacheren Touren schon vollends genügten. Der Untergrund - meist steinig, oft Schotter - war nach Wochen ohne richtigen Regen sehr trocken und lag mir gar nicht. Die etwas längeren und einfacheren Distanzen, kamen mir  ganz gelegen, wollte ich doch hauptsächlich die Insel kennenlernen und war nicht wie andere Biker auf den ultimativen Singletrail-Kick aus. So bekam ich während der Touren viele Highlights der Insel zu sehen. Neben dem höchsten Berg, dem Pico de las Nieves, kamen wir durch die Tal der tausend Palmen mit dem kleinen Ort Fataga und das Soria-Tal, an den Chira Stausee und konnten den Roque Nublo sehen. Das sogenannte "Klein-Venedig" Puerto de Mogán war ebenfalls einmal Endstation einer Tour. Es gab fast keinen Weg, von dem man nicht irgendwo einen tollen Ausblick in eines der Täler oder auf einen der Stauseen der Insel hatte. Leider wurde es in der 2ten Wochenhälfte durch den Calima, den aus der Sahara kommenden Sandwind, etwas dunstiger. Die Weitsicht war dadurch eingeschränkt, blauen Himmel und Sonne sah man nur noch vereinzelt. Wie auch bei meinen Alpencross-Touren so stellte sich auch dieses Mal bei mir über die Tage hin eine grössere Sicherheit mit meinem Gefährt ein. Vielleicht lag das auch am Bike selbst, das ein Leihrad des Veranstalters war und über die Woche hin 2 mal wechselte - beim letzten MTB machten die Bremsen den besten Eindruck und auch der Rahmen passte mir am besten. Allerdings hatte ich auch gerade damit meinen einzigen platten Reifen der Woche. Reifendefekte waren aufgrund des steinigen Untergrunds in den Bikegruppen gar nicht so selten. Den richtigen Luftdruck im Reifen zu finden war gar nicht so einfach: zu viel Druck bedeutete fehlenden Grip auf den häufigen Schotterpisten, mit weniger Luftdruck fuhr sich zwar besser allerdings war die Gefahr einen Reifendurchschlags auch grösser. Auf den Touren versuchte ich neben einigen Fotos auch immer wieder ein paar bewegte Bilder zu machen. Ein bisschen Nacharbeit war notwendig, aber hier ist es nun: mein Bike-Video Gran Canaria 2011!



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