8. Januar 2012

Erster 10er des neuen Jahres

Eigentlich bin ich kein so grosser Volksläufer mehr. Zumindest kürzere Volksläufe mache ich in letzter Zeit doch eher selten. Das hat viele Gründe. So habe ich inzwischen schon an vielen Läufen der Region zumindest einmal teilgenommen, so gibt es nicht viel Neues zu entdecken. Und dann ist da mein aktueller Schwerpunkt auf den Ultradistanzen: mit einem vernünftigen Ultratraining kann ich auf den Unterdistanzen keine Bäume mehr ausreissen. Doch immer nur im Ultraschlappschritt durch die Gegend zu wackeln, bringt auch einen nicht voran. Intervalle baue ich gerne mal ein, aber auf ein Tempoausdauertraining ist mal ganz sinnvoll. Wer das aber mal im Training probiert hat, weiss wie schwer das ist ein hohes Tempo über längere Zeit aufrecht zu erhalten. Genau das ist ein Grund, warum man mich immer noch ab und zu bei kürzeren Volksläufen antrifft, da gelingt mir das im Vergleich mit der Gruppe einfach besser. Am letzten Freitag stand wieder einer meiner Liebingsvolksläufe der Region statt: der Dreikönigslauf in Dielheim. Dieses Mal gab es dort mit der 40ten Auflage sogar ein kleines Jubiläum zu feiern. Der Lauf ist seit seinem Bestehen zu einer Institution geworden und erfreut sich auch trotz zeitnahen Konkurrenzveranstaltungen wie bspw. der Winterlaufserie in Rheinzabern Jahr für Jahr grosser Beliebtheit. Auf die Runde im Industriegebiet könnten sicher viele verzichten, aber der überwiegende Teil des Laufes geht durch das Leimbachtal gen Horrenberg und zurück - dieser Abschnitt ist wirklich schön auch wenn die Felder so wie in diesem Jahr mal nicht von einer weissen Schneeschicht bedeckt sind.

Für den Lauf hatte ich keine grossen Ziele: ein gutes Training sollte es werden und wollte möglichst konstant laufen. Im Hinterkopf hatte ich allerdings noch, dass ich hier trotz zahlreicher Teilnahmen noch nie die 40-Minuten-Marke knacken konnte. Dieses Jahr war die Vorbereitung für eine Bestzeit nicht ganz optimal und der Kurs ist mit seinen zahlreichen Kurven und paar Hügeln nicht gerade ein Kurs für Bestzeiten, aber das heisst ja nicht, dass man es nicht probieren kann. Die ersten Kilometer war ich ganz gut unterwegs und lief relativ kontrolliert, aber nachdem wir die Wendemarke passiert hatten, bliess uns der Wind entgegen. Ich war zu dieser Zeit relativ alleine unterwegs - kein Läufer in der Nähe, in dessen Windschatten ich mich hätte verstecken können. Dafür war die zweite Frau schon einige Zeit hinter mir. Um mich selbst von den Strapazen abzulenken beschloss ich den Tempohasen für sie zu machen. Die Taktik funktionierte zumindest für mich recht gut, auch wenn wir beiden nicht immer nah beinander blieben und zwischendurch doch schon mal eine grössere Lücke klaffte. Als wir wieder zurück im Dielheimer Industriegebiet waren, hatte sie wieder zu mir aufgeschlossen. Ich feuerte sie nochmal an, denn die Führende war nicht weit weg von uns. Doch meinem Schatten hatte heute nichts mehr zuzusetzen. Immerhin kamen wir ganz gut am Ziel an. Die letzten Meter liess ich sie vorbeiziehen: das Zielfoto sollte ihr gehören. Meinen Platz hatte ich sowieso sicher und meine Körner am letzten Anstieg so ziemlich aufgebraucht. Mit knapp über 41 Minuten kam ich rein. Ich war schon mal besser, aber letztendlich war es eine schöne Trainingseinheit.

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