12. Februar 2007

Cocktail am Sonntag Morgen

Am Sonntag war es soweit: der letzte Lauf der Rheinzaberner Winterlaufserie über 20 km. Nachdem ich beim 15 km-Lauf noch ganz gut dabei war, hatte ich mir schon Hoffnungen auf ein gutes Resultat in der Endabrechnung der Serie gemacht. Zumal mir die längeren Strecken ja bekanntlich besser liegen als die kurzen. Doch - quasi mit Ansage - trat das Gegenteil ein, das hatte sich zur Wochenmitte beim Laktattest ja schon abgezeichnet. Dieser Sonntag war wirklich nicht mein Tag.
Der Kopf war schon zur Anreise nicht frei - privater Frust. Das Wetter vor Ort passte zur Stimmung: ein Wechsel zwischen Sprühregen und stärkerem Regen. Dann nach dem Anmelden wollte ich mich anziehen. Was habe ich vergessen? Meine Laufschuhe! Also ab in die Halle und den Händler am Stand gefragt, ob er ein paar Wettkampfschuhe - von mir aus auch normale Trainingsschuhe - in meiner Grösse hätte. Fehlanzeige! Zum Glück hatte ich am Morgen ein paar relativ alte Laufschuhe angezogen, die ich nur 2 mal im Training gelaufen war. Allerdings hatte ich beide Male Schienbeinschmerzen bekommen; die Pronationsstütze ist für meine Beine offensichtlich zu stark. Nun blieb mir nichts anderes übrig als noch einmal mit ihen sportlich zu laufen. Wegen des Regens entschloss ich mich das Eingelaufen noch mit der Jacke zu machen, um mich vor dem Regen zu schützen und nicht auszukühlen. Leider konnte ich sie vor dem Lauf nicht mehr in mein Auto legen, das ich nur wenige Meter hinter dem Start geparkt hatte; der Startblock war i.d.Z. schon zu voll und ich hätte mich dann ganz hinten anstellen müssen. Also entschloss ich mich besser mit der Jacke zu laufen.
Nach dem Start war es dann es schnell klar, dass dies nicht mein Lauf werden würde. Laufe ich sonst immer recht schnell unter 4 Min./km an, so schaffte ich diesmal die ersten Kilometer mit Mühe unter 4:30 Min/ km. Nach 5 Kilometern hatte ich schon einen Rückstand, der mir jede Illusion raubte, die 10 km-Zeit war deprimierend, danach schaute ich nicht mehr auf die Gesamtzeit und versuchte nur den Kilometerschnitt so gut es ging zu halten. Irgendwann ging mir dann noch trotz Doppelknoten ein Schnurbändel auf; die Zeit war jetzt ja sowieso schon egal. Das Endergebnis war entsprechend. Die Zeit über die 20 km war mehrere Minuten langsamer als meine Halbmarathon-Bestzeit (=21,095 km). Im Mannschaftsport würde man so einen Wettkampf wohl ein Debakel nennen. Nach der Serienwertung brauchte ich auch nicht mehr zu sehen.
Zu jedem ambitionierten Sportler gehört, dass er seine Ergebnisse gut analysiert und sie beim zukünftigen Sporttreiben entsprechend berücksichtigt. Mein Fazit zu diesem Lauf war, dass der Cocktail aus mangelnder Konzentration, körperlicher Müdigkeit und materialtechnischen Problemen an diesem Morgen kein gutes Ergebnis bringen konnte. Zu allererst werde ich nun versuchen körperlich wieder fit zu werden und aus diesem Tief wieder herauszukommen.

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