8. Februar 2007

Laktattest auf dem Ergometer

Gestern fand er nun statt: der verschobene Laktattest. Doch viel schlauer bin ich jetzt leider nicht. Das Ergebnis zeigt im Vergleich zu meinem Test im vergangenen Jahr Abweichungen in die ein und andere Richtung, die einen Vergleich schwierig machen. Vielleicht kann ja einer der Leser die Daten besser interpretieren.

Doch erstmal von vorne. Die Grundvoraussetzungen, die für einen Test gegeben sein sollten, habe ich ja schon mal aufgeführt. Zwei dieser Voraussetzungen waren diesmal nur mit Einschränkungen erfüllt. Vielleicht ist das der Grund, warum mir dieser Test nicht besonders aussagekräftig in Bezug auf meinen tatsächlichen Leistungsstand erscheint. Da wäre zum einen der Punkt, dass man am Vortag möglichst keinen intensiven Sport machen sollte, da das Laktat nicht so schnell wieder abgebaut werden kann. So ganz zurückhalten wollte ich mich am Vortag aber nicht und beschloss - vermutlich aus Pflichtbewusstsein gegenüber unserer Trainerin – zumindest kurz beim Schwimmtraining zu erscheinen und ein paar Bahnen locker zu schwimmen. Ganz so locker wurde es dann doch nicht, deshalb brach ich das Training etwas früher ab, um nicht zu viel Laktat aufzubauen. Vielleicht das Schwimmen bis dahin aber schon zu viel, oder vielleicht war aber auch der 50 km Lauf vor knapp 1 1/2 Wochen der Grund – auf jeden Fall fing ich gestern mit einem höheren Laktatwert als im vergangenen Jahr an. Die zweite Voraussetzung, die nicht ganz erfüllt war, war dass ich nicht ausgeruht war. In der Nacht zuvor war ich irgendwann um 4 Uhr aufgewacht, musste an die Arbeit denken und konnte nicht mehr einschlafen. So stand ich kurz vor 5 Uhr auf, arbeitete 30 Minuten an ein paar Sachen, die mich vermutlich wach gehalten hatten. Danach ging ich wieder ins Bett und konnte tatsächlich noch etwas schlafen. Um 7 Uhr war es dann endgültig vorbei mit der Bettruhe und ich musste aufstehen. Den fehlenden Schlaf merkte ich während des ganzen Tages, von daher war mir schon klar, dass meine Leistung beim Test beeinträchtigt sein könnte. Trotzdem wollte ich es diesmal wissen und nicht wieder verschieben.

Den Test führte ich auf dem Ergometer durch. Wir begannen bei 50 Watt Widerstand und steigerten in 50er-Schritten. Bei 350 Watt musste ich leider abbrechen, weil ich mit dem Ergometer technische Probleme hatte; ich hätte aber vermutlich sowieso abbrechen müssen, weil ich schon hart an der Grenze war. In der Abbildung habe ich die Ergebnisse von 2006 und 2007 mal gegenüber gestellt.
Man kann erkennen, dass ich 2007 vom Start weg fast durchgehend höhere Laktatwerte als im Vorjahr hatte Lediglich bei 200 Watt sind beide Auswertungen gleich. Dafür ist der Puls 2007 im Vergleich meist niedriger. Meine anaerobe Schwelle bei 3,65mmol/l liegt laut dieser Auswertung mit 132 b/min einige Schläge niedriger als im Vorjahr. Dies ist der Hauptgrund, warum ich diesen Test in Frage ziehe; er entspricht überhaupt nicht meinem bisherigen Eindruck. Ein paar weitere Analysedaten habe ich noch bekommen. Meine aktuelle aerobe Leistung beträgt 237,82 W, dies entspricht 146,95% bezogen auf eine durchschnittlich trainierte Person meines Alters und Gewichts. Die relative Leistung im Vergleich zu einem Leistungssportler beträgt 73,18%. Diese letzten beiden Werte sehen recht gut aus, ich halte sie aber mehr für eine Spielerei. Was die Wattzahl angeht, war ich im Vorjahr auch etwas besser. Als Fazit aus diesem Test nehme ich mit, dass ich in den nächsten Wochen wieder verstärkt Grundlagentraining und weniger Intervalle machen werde. Mehr Schlüsse kann man wohl nicht ziehen. Die nächsten Tage werde ich erstmal ausruhen und versuchen den Schlaf nachzuholen. Dies wird ziemlich sicher die Woche mit dem bisher wenigsten Wochentrainingpensum, aber Hauptsache ist, ich bin bald wieder auf der Höhe und kann wieder gute Leistung bringen. Am Sonntag steht schliesslich auch der letzte Lauf der Rheinzaberner Winterlaufserie an.

Für März habe ich bei einem anderen Anbieter einen weiteren Laktattest vereinbart und erhoffe mir dort etwas mehr Aufschluss über meinen Leistungsstand. Der neue Test wird als so genannter Feldtest auf der Laufbahn eines Stadions durchgeführt.

Keine Kommentare:

Blog-Archiv