31. Dezember 2011

Jahresrückblick 2011

Das Jahr neigt sich seinem Ende zu, deshalb auch hier ein kurzer Blick zurück auf die vergangenen 12 Monate. Was hat sich bei mir sportlich getan?

Sportlich gesehen gab es eine Umorientierung wie sie in diesem Ausmass gar nicht vorgesehen war. Mein oberstes Ziel für 2011 lautete die Qualifikation für den Ultratrail du Mont-Blanc zu schaffen. Triathlon wollte ich im Sinne eines körperlich ausgeglichenen Trainings weiterhin machen und dafür auch trainieren. Dass es 2011 dann doch nur 3 Triathlons geworden sind, war so nicht vorgesehen. Den Vierten schon früh geplanten Triathlon (Forst) musste ich aufgrund meiner einzigen ernsteren Verletzung des Jahres im Mai absagen - meine Achillessehne machte mir Probleme. Zum Glück besserte sich die Situation dann zum Sommer hin, so dass ich zumindest bei den folgenden Triathlons in Maxdorf und Klagenfurt starten konnte. Während ich mit meinem Wettkampf in Maxdorf nicht so ganz zufrieden war, gelang mir in Klagenfurt ein neuer persönlicher Rekord über die Ironman-Distanz. Allerdings zugegebenermassen nach einem eher mässigen Schwimmen und einer ebenfalls nur durchwachsenen zweiten Disziplin primär durch eine letztendlich erfolgreiche Alles-oder-nichts-Strategie beim abschliessenden Marathonlauf. Vielleicht war das Ergebnis auch nur ein Spiegelbild des Trainings, das zu dieser Zeit einen immer stärkeren Lauffokus bekommen hatte. Mit dem 50-km-Lauf in Rodgau und dem 72-km-Rennsteiglauf in Thüringen hatte ich immerhin schon 2 Ultraläufe in den Beinen. Nach dem Ironman setzte ich läuferisch wenige Wochen aus und fuhr zur Abwechslung mal nur Rad. Der Maratona dles Dolomites war dabei eine willkommene Abwechslung, hatte die Veranstaltung für mich doch primär Urlaubscharakter, als dass es ein ernst genommenes Rennen gewesen wäre. Dann folgte der MTB-Alpencross - wettermässig sehr feucht war ich danach wenigstens wieder fit und motiviert für den Laufherbst 2011. Erstes Highlight war der Allgäu Panorama Ultratrail in Sonthofen. Hatte ich mir für dieses Rennen doch viel vorgenommen, so kam es wiedermal ganz anders. Mit Temperaturen weit jenseits der 30 Grad wurde es eine reine Hitzeschlacht und so ging es irgendwann auch für mich nur noch darum anzukommen. Mit meinem Zieleinlauf hatte ich die ersten 2 der für den Mont-Blanc notwendigen 5 Qualifikationspunkte zusammen. Es fehlte noch ein 3 oder 4 Punkte-Lauf. Bis dato hatte ich mich für keinen weiteren Lauf angemeldet, weil ich mich erstmal ausreichend von dem Lauf in Sonthofen erholen wollte. Das ging zwar schneller als erwartet doch war mein Wunschlauf, der KuSuH bei Bretten, inzwischen ausgebucht. Trotzdem liess ich mich mit wenig Hoffnung auf Erfolg auf die Warteliste ssetzen. Mitte September reiste ich anstattdessen zur Teilnahme am L'Infernal Traillauf in die Vogesen. Wieder wurde ich überrascht waren Strecke und Profil doch wesentlich heftiger als ich es mir vorgestellt hatte. Meine Sehnen und Bänder waren darauf nicht vorbereitet und so musste ich nach ca. 75 Kilometern zum ersten Mal überhaupt einen Lauf verletzungsbedingt abbrechen. Die Entscheidung bereue ich bis heute nicht - wenn man so extreme Läufe macht, dann sollte man auch wissen, wann eine Grenze erreicht ist und das war hier der Fall. Ich hatte aber Glück und rutschte doch noch kurz darauf in die Teilnehmerliste des KuSuH. Den Lauf konnte ich bekanntlich erfolgreich ins Ziel bringen. Im Ziel blieb diese überschwängliche Freude, die ich schon bei anderen Läufen empfunden hatte erstmal aus - vermutlich war ich einfach zu müde oder fertig. Aber rückblickend betrachtet war der Lauf sicher einer der Meilensteine meines bisherigen sportlichen Lebens und ich kann nicht verhehlen, dass ich schon ein bisschen stolz darauf bin hier dem inneren Schweinehund mal so richtig kräftig eines übergezogen zu haben. Das war mir persönlich allemal mehr wert als noch einen weiteren Ironman ins Ziel zu bringen, so wie ich es im letzten Jahr gemacht hatte. Ausserdem habe ich jetzt die Qualifikation für den Mont-Blanc in der Tasche. Inzwischen ist übrigens in der Mitgliederzeitschrift der Deutschen Ultramarathon Vereinigung "ULTRAMARATHON" mein ausführlicher Bericht zum KuSuH erschienen - mein erster Bericht in einer öffentlichen Publikation. Aus diesem Grunde habe ich auch an dieser Stelle bisher nicht viel zum Lauf erzählt, um nicht die Spannung für die Leser der UM vorweg zu nehmen. Als Saisonabschluss ging es dann nochmal ins beschauliche Luxembourg zum Uewersauer zu meinem genau genommen 6 Ultramarathon des Jahres (den Lauf in Frankreich dazu gezählt, denn ich bin ja trotz Ausstieg weit über die Marathonmarke hinaus gelaufen).

Was gab es noch? Ein paar Volksläufe wie den zu dieser Zeit überraschend schnellen Halbmarathon in Kandel oder den 10-Kilometerlauf in Wiesloch, die verregnete RTF in Forst oder den Triathlon in Mussbach, die ich allesamt als Aufbau- oder Spasswettkämpfe machte. Ausserdem noch schöne Sporturlaube auf Mallorca (Rennrad) und Gran Canaria (Mountainbike). Nicht zuletzt noch ein erster Versuch als Streakrunner. Von Anfang März habe ich bis zum Ironman Klagenfurt einen 120-Tage-Streak absolviert, also 120 Tage ohne Unterbrechung. Das Streaken hat mein Sportleben auf jeden Fall berreichert und auch an meinem Trainingsaufbau etwas geändert. Ich habe gelernt, dass kürzere Einheiten ebenfalls Sinn machen können und man nicht immer 30 Minuten plus rennen muss, um einen Effekt zu erzielen. Bleiben zum Abschluss noch ein paar Zahlenwerte. Meine Gesamtschwimmstrecke für 2011 waren 176.700 Meter, mit dem Rad waren es diesmal nur 5.132 Kilometer. Auffällig hierbei war allerdings, dass der Mountainbike-Anteil im Vergleich zu den Vorjahren wesentlich grösser geworden ist - auch das kann neben den vielen Laufeinheiten ein Grund sein, warum meine Gesamtkilometer in dieser Disziplin im Vergleich zu den Vorjahren abgenommen haben, da man mit dem Rennrad einfach viel mehr Kilometer zusammen bekommt. Abschliessend bleiben noch meine Jahreslaufkilometer: ziemlich genau 2.585. Ich habe nicht nachgesehen, aber ich gehe mal stark davon aus, dass das ein neuer persönlicher Rekord sein dürfte. Ich bin mal gespannt, ob ich diese Zahl nochmal toppen kann; das ist zwar kein Ziel von mir, aber interessant wäre es schon. Letztendlich sind das aber alles nur Zahlen und sie spielen keine Rolle - was zählt sind all die tollen Erlebnisse, die wir mal einsam in der Natur, mal gemeinsam in einer Gruppe oder Mannschaft beim Sport haben und davon hatte ich einige. Was zählt, ist den Augenblick, der uns gegeben ist, ihn zu erleben und Spass am Abenteuer das sich "Leben" nennt zu haben. Für mich gehört es gelegentlich auch mal dazu an meine Grenzen zu gehen, an Grenzen, die ich selbst vor nicht allzu so langer Zeit für kaum erreichbar gehalten habe und manch einer bisweilen nicht mehr nachvollziehen kann. Umso schöner ist es dann, wenn man sieht, wozu man doch fähig ist und dass diese Grenzen primär in unseren Köpfen existieren, wir aber fähig sind diese zu überwinden und in neue uns bisher unbekannte Dimensionen vorzustossen.

Ein Sportjahr also mit Höhen wie auch Tiefen. Ich wünsche allen Lesern auch im kommenden Jahr viel Spass sowie tolle Erlebnisse beim Sport, und dass Ihr gesund und verletzungsfrei bleibt!

1 Kommentar:

myRoad2Kona hat gesagt…

Da bleibt mir nur ein "Dito" zu sagen.