18. Mai 2007

Material für die erste Disziplin

Für die erste Disziplin beim Triathlon gibt es wenig Materialien, die ein Athlet verwenden kann.

Die Badekappe wird in der Regel vom Veranstalter zum Wettkampf ausgegeben. Die Benutzung der ausgegebenen Badekappen ist meist Pflicht, stehen doch oft Sponsoren darauf und wird mit der Farbe auch eine gewissen Gruppenzugehörigkeit ausgewiesen. Insofern lohnt die Anschaffung für einen Wettkampf kaum. Ich habe einmal eine Badekappe mit dem Namenszug des Vereins bekommen, diese durfte ich bis heute nicht verwenden. Unterschiede gibt es hinsichtlich Grösse und verwendetem Material; bei Wettkämpfen waren sie bei mir bisher immer aus Latex. Vorteil von Latex ist, dass die Badekappe quasi auf jeden Kopf passt.

Bei der Schwimmbrille scheiden sich die Geister. Viele unterschiedliche Hersteller und Modelle sind hier auf dem Markt, klare Marktströmungen lassen sich kaum ausmachen. Während ein Teil der Athleten auf die spartanische Schwedenbrille schwört, gehen andere mit Taucherbrillen ähnlichen Modellen an den Start. Dann stellt sich noch die Frage, welche Gläser die Brille haben sollte. Für Brillenträger gibt es in vielen Dioptrienstärken vorgefertigte Schwimmbrillen. Die Gläser gibt es in unterschiedlichen Farben. Manche Brillen haben am Rand eine Silikonbeschichtung für einen besseren Sitz. Ich selbst verwende je nach Wettkampf von einem einfacheren Modell mit einer Silikonbeschichtung zwei unterschiedliche Brillen. In Hallenbädern schwimme ich mit klaren oder blauen Scheiben, während ich draussen eher eine dunkle Brille verwende, damit mich die Sonne nicht so stark blendet.

Dann gibt es noch das Thema Kleidung. Manch einer startet nur in einer Badehose. Ich ziehe in der Regel gleich die Triathlonbekleidung an. Diese trocknet schnell und kann für die folgenden Disziplinen gleich angelassen werden. Darüber werde ich vermutlich nochmal separat referieren.

Kommen wir also nun zum wichtigsten Utensil: dem Kälteschutz- oder Neoprenanzug. Geliebt und gehasst zugleich. Gehasst, weil er recht eng sitzt und man häufiger mal Schwierigkeiten beim An- und Ausziehen haben kann. Beim Kauf eines Anzugs kann man viel falsch machen. Mein erster Anzug war bspw. zu unflexibel, ich konnte mich nicht richtig bewegen, in Folge ermüdete die Arm- und Schultermuskulatur recht schnell. Der Hals war vorne recht hoch, was mich beim Atmen störte und hinten rieb ich mir mit dem Klettverschluss regelmässig nach kurzem Tragen den Hals auf. Ein Anzug bietet aber natürlich auch Vorteile. Wie der Name schon sagt, ist der Anzug zuallererst mal ein Schutz gegen die Kälte. Gerade bei den Triathlons früh oder spät in der Saison kann das Wasser schon mal empfindlich kalt sein, dann will man nicht wirklich ohne eine Kälteschutz hinein. Der Anzug trägt aber vor allem einem ganz anderen Umstand Rechnung, weswegen ihn die Meisten gerne verwenden. Das Schwimmen hat nämlich einen ganz entscheidenden Unterschied zu den beiden folgenden Disziplinen: während die späteren Disziplinen vor allem eine gute Ausdauer und mentale Stärke verlangen, so ist beim Schwimmen mehr eine gute Schwimmtechnik und Wasserlage gefragt - Ausdauer spielt hier eher eine untergeordnete Rolle. An der Schwimmtechnik lässt sich wenig ändern, aber gerade die Wasserlage wird durch das Tragen eines Neoprenanzugs verbessert. Der "Neo" führt zu mehr Auftrieb und verhilft so zu einer höheren Wasserlage, was theoretisch zu einem geringeren Wasserwiderstand führt. Man geht davon aus, dass man - wenn alles passt - der Geschwindigkeitszuwachs mit einem Neoprenanzug zwischen 6 und 15 % betragen kann. Insofern unterstützt der Anzug durch seinen Auftrieb vor allem schlechtere Schwimmer, die sonst eher eine schlechtere Wasserlage haben.
Ich selbst schwimme mit dem Xterra Vector Pro 2. Der Anzug ist aus 1,5 bis 5mm starkem Neopren. Laut Werbung hat das Material des Anzugs einen niedrigeren Reibungskoeffizienten, weshalb es den Schwimmer auch mit weniger Widerstand durchs Wasser gleiten lässt. Ausserdem ist der Anzug sehr flexibel, weshalb ich beim schwimmen weniger Kraft aufwenden muss und meine Arme nicht so schnell müde werden wie bei meinem ersten Anzug.
Problem bzgl. der Verwendung eines Neoprenanzugs beim Triathlon ist leider noch, dass das Regelwerk zur Benutzung auf den ersten Blick recht unübersichtlich ist. Die Verwendung im Wettkampf kann abhängig von Altersklasse, Wassertemperatur und Außentemperatur erlaubt oder auch verboten werden. Deshalb kommen neuerdings so genannte Schwimmanzüge im Mode. Diese sind dann meist aus einem recht gleitfähigen Material, bieten aber in der Regel nicht den Auftrieb eines Neoprenanzugs. Ich selbst besitze bisher noch keinen Schwimmanzug, deshalb kann ich im Detail dazu noch nichts sagen.

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