20. Mai 2007

Spagat zwischen Kurz- und Langdistanztraining

In der vergangenen Trainingswoche war noch einmal ein Spagat notwendig: im Ligateam für den Teamtriathlon in Forst über die Kurzdistanz (in diesem Fall: 1000m Schwimmen, 30km Rad und 8 Laufen) waren ein paar Leute ausgefallen, so musste ich einspringen. Gleichzeitig wollte ich nach den vielen intensiven aber kürzeren Einheiten der vergangenen Wochen mich nun wieder auf die nahenden längeren Distanzen vorbereiten. Ich durfte mich nur nicht zu sehr verausgaben, damit ich beim Wettkampf am Wochenende wieder fit war. Die Woche begann ich wie die Wochen zuvor bis Mittwoch mit 2 Laufeinheiten und einem Schwimmtraining. Am Donnerstag regnete es morgens wiedermal in Strömen. Doch es half nichts, wir wollten zumindest einmal für den Teamtriathlon das Mannschaftszeitfahren auf dem Rad trainieren. Einen Teamtriathlon kann man sich wie ein Mannschaftszeitfahren im Radsport vorstellen - nur dass man eben 3 Disziplinen gemeinsam zu absolvieren hat. In unserem Fall bestand das Team aus 4 Leuten, wobei die Zeit der Dritten im Ziel als Zeit des Teams gewertet wurde. So drehten wir dann am Feiertag in aller Frühe vor den Toren Heidelbergs unsere Runden. Ich hatte Mühe mitzuhalten, ob es an der Motivation oder an der Kondition lag, ist schwer zu sagen. "Aufbauend" war das Training jedenfalls nicht gerade. Nachdem wir ein paar Runden gedreht hatten, kehrten wir pitschnass nach Hause zurück. Zum späten Nachmittag hin klarte es dann auf. Ich entschloss mich spontan zu einem längeren Lauf. Die Strecke sollte nicht zu schwierig sein, so lief ich flach am Neckar entlang in der Rheinebene. Umso länger ich lief, umso besser wurde das Wetter. Die Wege waren noch nass - voller Pfützen - die Luft aber klar und nach vielen Regentagen machte es mal wieder richtig Spass bei schönem Wetter eine neue Laufstrecke zu erkunden. Die Strecke war ich vorher so noch nicht gelaufen, demnächst werde ich sie vielleicht etwas detaillierter beschreiben. Am Ende standen knapp 26 km zu Buche. Den Freitag nutze ich dann spontan als sportlichen Ruhetag und trainierte anstatt dessen am Samstag - auch hier galt es vor dem Wettkampf in Forst nichts mehr zu übertreiben. So fuhren wir flach in die Pfalz. Wie so häufig führten uns die Wegmarkierungen in die Irre, weswegen wir nach einiger Zeit genervt wieder auf die badische Seite zurückkehten und dort noch etwas weiter fuhren - immer meist locker mit nur ein paar sehr kurzen Zwischensprints.
Sonntag war es dann so weit: mein erster Mannschaftstriathlon. Den Triathlon in Forst hatte ich schon einige Male gemacht, so war mir die Strecke bekannt. Dieses Jahr hatten sie jedoch ein paar kleinere Änderungen vorgenommen. Mir persönlich kamen die Änderungen sehr entgegen. Sowohl Rad- wie auch Laufstrecke sind nach meinem Empfinden 2007 deutlich interessanter, schneller und auch sicherer geworden. Die Teams gingen im Abstand von 20 Sekunden auf die Schwimmstrecke, unser Start war um 10:40 Uhr. Eingeschwommen waren wir vorher nur kurz. Nach dem Start versuchten wir uns erstmal zu sortieren und legten dann ein sehr schnelles Tempo zur ersten Boje hin. Das konnten wir so sicher nicht bis zum Ende der Schwimmstrecke halten, wenn wir zusammen bleiben wollten .. . Und tatsächlich hatte sich unser 4er Team nach der Boje schon deutlich auseinander gezogen. Wir sammelten uns wieder und schwammen dann etwas langsamer weiter. Zwischendurch gab es einige Male ein kleines Durcheinander wenn wir einige der Schwimmer vor uns überholten. Beim Ausstieg waren wir 4 aber wieder beisammen. Der Wechsel zum Rad klappte recht gut. Die Radstrecke in Forst ist flach und schnell, eignet sich deshalb auch hervorragend für ein Mannschaftszeitfahren. Vor dem Zeitfahren hatte ich nach dem nicht ganz so guten Training von Donnerstag den meisten Respekt, ist Radfahren doch sowieso meine schwächste Disziplin. Doch es lief überraschend gut. Unser Kilometerschnitt pendelte sich trotz einem strammen Wind knapp über der 40 ein. Nach und nach überholten wir vor uns gestartete Teams. Das Tempo war hart, auch bei den anderen Gruppen konnte man beobachten wie teilweise heterogene Teams Mühe hatten zusammen zu bleiben. Auf die Laufstrecke gingen wir dann nur noch zu dritt. In der Zwischenzeit war es richtig heiss geworden - zum Glück liefen wir meist im Wald. Man merkte, dass wir nun alle zu kämpfen hatten, es wurde kaum noch geredet - jeder war mehr mit sich selbst beschäftigt und versuchte so gut es ging das Tempo zu halten. Die Kilometer zogen sich in die Länge und wollten gar nicht mehr enden. Erst als ich das Ziel sah, konnte ich nochmals meine letzten Reserven mobilisieren.
Mit dem Ergebnis waren wir ganz zufrieden, ernüchternd war trotzdem wieder zu sehen wie viel Luft noch nach oben war. Zum Vergleich: unsere erste Mannschaft schaffte auf der Radstrecke einen Kilometerschnitt von über 47 km/h und war letztendlich im Gesamtergebnis nochmal 12 Minuten schneller als wir. Mir hat der Wettkampf einen grossen Spass gemacht. Einen Triathlon im Team zu absolvieren, war eine ganz neue Erfahrung. Und einen Schnitt von 40 km/h und mehr fährt man sonst auch nicht alle Tage.
Als Ergänzung der Trainingswoche bleibt zu erwähnen, dass ich abends noch zur Erholung im See in St.Leon locker schwimmen gegangen bin.

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