23. Januar 2007

Sportverletzungen und Zusammenhang mit dem verwendeten Material

Dem Sport wird ja nahe gelegt, dass er sehr gesund sein soll. Es hilft gut gegen die üblichen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislaufprobleme, Diabetes und ist für Knochen und Gelenke gut. Natürlich kann man Sport auch übertreiben. Wer ambitioniert trainiert, der sollte sich bspw. auch mal mit dem Thema Übertraining auseinandergesetzt haben, um nicht in selbigen Zustand zu kommen. Und dann gibt es da noch diverse Verletzungen über die Sportler gerne klagen. Wer am Start eines Volkslaufs steht, kann von allen Seiten Wehklagen über allerlei Zipperlein hören. Da stellt sich manch einem natürlich die Frage, ob Sport tatsächlich sooo gesund ist? Das im Detail zu erörtern würde jetzt zu weit führen. Wer das untersuchen möchte, wird in der Literatur, Zeitschriften und Internet abertausende Studien und Untersuchungen finden, die dem Thema auf den Grund zu gehen versuchen. Mir selbst stellt sich die Frage nicht mehr. Wenn ich zurückblicke, so war ich bspw. als Nichtsportler wesentlich häufiger erkältet als heute. Gleichzeitig ist aber zugegebenermassen auch die Verletzungsanfälligkeit gestiegen. Wozu ich bisher noch keine Untersuchung gesehen habe ist, wie hoch der Anteil der Verletzungen ist, die erst durch den Sport offensichtlich werden, nicht aber ursächlich darauf zurückzuführen sind (wenn hier irgendwelche Sportmediziner mitlesen, dann seien sie hiermit ausdrücklich dazu aufgefordert darüber eine Untersuchung anzufertigen - wenn das überhaupt geht). Als konkretes Beispiel könnte ich da einen Sportkameraden nennen, der vermutlich jahrelang mit einer Bänderverletzung Sport betrieben hat. Erst jetzt nach Jahren haben die Ärzte die Verletzung festgestellt. Ohne den Sport hätte er die Verletzung vielleicht nie gemerkt, nur durch die sportliche Aktivität wurde sie offensichtlich. Ergänzend will ich hinzufügen, dass die Verletzung in dem konkreten Fall vermutlich nicht durch den Sport, sondern durch einen kleinen Unfall im Alltag verursacht wurde.Ich selbst laboriere auch gerade an einer zum Glück nicht ganz so dramatischen Verletzung, die aber in Läuferkreisen häufiger vorkommt und unter "Shin Splints" bekannt ist - im deutschen auch Schienbeinkantensyndrom genannt. Per Definition ist das eine Entzündung der Muskelzubehöre und der interosseous Membranen zum Schienbein auf der inneren Frontseite des unteren Beines. Die Shin Splints gehören zu den häufigsten Verletzungen eines Läufers. Konkret macht sich das Syndrom bei mir durch stechende Schmerzen während des Laufens - meist zu Beginn eines Laufes - an der genannten Stelle bemerkbar. Ursache kann eine Überlastung sein, in meinem Fall sind die Probleme aber meist auf verschlissene Schuhe zurückzuführen. Im aktuellen Fall besonders ärgerlich, da ich mir gerade erst im Herbst neue Trainingslaufschuhe gekauft habe, diese bisher nur noch nicht gelaufen bin. Bei meinem letzten Lauf am Sonntag waren die Schmerzen aber nun besonders krass, so dass der Wechsel in das neue Schuhwerk keinen weiteren Aufschub duldet. Samstag steht schliesslich auch die erste grössere sportliche Prüfung auf dem Programm: der 50 Kilometerlauf in Rodgau. Bis dahin sollten meine Schienbeine wieder gesund sein. Demzufolge werde ich sie die Woche über nicht mehr stark belasten und lieber schwimmen gehen oder mich auf das Rad setzen.

Stellt sich noch die Frage woran man merkt, dass die Schuhe verschlissen sind. Nun ich selbst habe begonnen meine Kilometer pro Schuh zu dokumentieren. Eine Gesetzmässigkeit konnte ich noch nicht feststellen. Es heisst, dass man einen Schuh 800 bis 1000 km laufen kann. Im Einzelfall auch länger. Dann kann man es noch durch einen Test der Zwischensohle überprüfen: ist sie optisch schon brüchig oder lässt sie sich leicht eindrücken, so sollte man den Schuh auch austauschen. Ich habe solche Tests bisher nicht gemacht, weshalb ich schon das ein oder andere Mal die angesprochenen Probleme mit dem Schienbein bekommen habe.

Wichtig bei jeder Verletzung ist es

  1. sie frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren
  2. die Ursachen herauszufinden und gfs. etwas dagegen zu tun
  3. für die Dauer der Verletzung das entsprechende Körperteil nicht unnötig weiter zu belasten
Neben den im konkreten Fall beschriebenen Schuhwerk, kann das auch auf die andere Disziplinen zutreffen. Wer bspw. auf längeren Radausfahrten körperlich Schwierigkeiten hat, sollte sich mal Gedanken über seine Sitzposition und Haltung auf dem Rad Gedanken machen.

Bisher hat es bei mir so immer recht gut funktioniert und ich bin zuversichtlich, dass die aktuellen Probleme auch bis Samstag behoben sein sollten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Interessant! hier ist ein "sich" zu viel: "sich für die Dauer der Verletzung das entsprechende Körperteil nicht unnötig weiter zu belasten".
Bei mir im Blog gibt es ab morgen früh ein Foto von solch einem komplett verschlissenen Schuh nach 1.000km (den benutzen ich aber nur noch als Matsch- und Schlammschuh).

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