18. Juni 2007

Kampf auf dem Rad gegen die Uhr

Zum Abschluss der Materialvorstellungen hier nun nun die ersten Photos meines Kuota Kalibur Triathlonfahrrads - meiner neuen "Waffe im Kampf gegen die Uhr". Der leichte Aero Monocoque-Carbon-Rahmen ist für Langdistanz-Triathlon-Veranstaltungen und Zeitfahren konzipiert worden. Bekannt wurde die Marke duch den Mannheimer Normann Stadler, der auf so einem Rad schon zweimal den Ironman-Weltmeistertitel auf Hawaii gewonnen hat. Ich selbst habe mich für diesen Rahmen entschieden, weil er für mich den bestmöglichen Kompromiss zwischen gutem Gewicht, Aerodynamik und vor allem Steifigkeit zu einem akzeptablem Preis bietet. Vergleichbare Modelle wären entweder teurer oder weniger steif. Mit der höheren Steifigkeit erhoffe ich mir ein sichereres weil ruhigeres, spurstabileres Fahren bei hohen Geschwindigkeiten und somit letztendlich auch eine höhere Sicherheit. Die Steifigkeit eines Rahmens wird durch Material und den Rohrdurchmesser beeinflusst. Der Laie mag sich nun fragen was der Unterschied zwischen einem Triathlon-/Zeitfahrrad und einem normalen Rennrad ist bzw. was die speziellen Eigenschaften eines solchen Fahrrads sind. Beim Zeitfahren wie auch beim Langdistanztriathlon ist das Fahren im Windschatten des Vordermanns verboten, folglich fährt der Fahrer über die komplette Dauer des Rennes im Wind. Wegen dieser besonderen Anforderung ist eine gute Aerodynamik wichtig. Der erste Schritt zu einer besseren Aerodynamik ist eine flachere Sitzposition. Hierfür kann man sich auf einen normalen Rennlenker an seinem Rennrad einen Aufsatz befestigen, bei dem die Unterarme auf den Schalen des Aufsatzes aufgelegt werden können. Etwas kompromissloser, aber auch weniger komfortabel, ist ein kompletter Aerolenker wie auf den Bilder zu sehen. Am Aerolenker sind die Schalthebel an den Enden des Aufsatzes befestigt, so muss der Fahrer selbst beim Schalten die Position nicht verlassen. Nebeneffekt der sehr flachen, aerodynamischen Sitzhaltung von Aerolenker und Aufsatz ist auch, dass sich die Oberarme nach dem Schwimmen etwas entspannen können. Die Geometrie des Rahmens trägt der speziellen Sitzhaltung und den besonderen Anforderungen Rechnung. Der Sitzwinkel ist mit 76-78 Grad etwas steiler als beim normalen Rennrad, so stossen die Oberschenkel beim Pedalieren nicht an den Oberkörper. An meinem neuen Rad besteht die Möglichkeit durch den wahlweisen Einsatz einer speziellen Sattelstütze auch den beim Rennrad üblichen 73,5° Sitzrohrwinkel einzunehmen. Weiterer Vorteil dieser speziellen Zeitfahrsitzposition soll sein, dass die Muskulatur für den anschließenden Lauf etwas weniger belastet wird. Professionelle und semiprofessionelle Triathlonräder wiegen ca. 7-9 kg, ein professionelles Rennrad ist im Vergleich dazu etwas eher leichter. Beim einem normaler Rennrad spielt das Gewicht auch eine grössere Rolle, da man damit gerade bei Rundfahrten irgendwann auch ins Gebirge muss. Triathlon- und Zeitfahrstrecken haben dagegen ein vergleichsweise flacheres Profil.
Der Sattel orientiert sich auch an an der speziellen Sitzposition, ist etwas länger als ein normaler Sattel und hat auf der Spitze ein kleines Gelkissen. Als weitere Komponenten unterscheiden sich noch die Laufräder von einem normalen Rennrad. Sie sind ebenso den aerodynamischen Anforderungen angepasst und haben in der Regel höhere Felgen und weniger Speichen als ein normales Laufrad. Diese hier sind wie der Rahmen auch aus Carbo und sehr leicht. An manchen Tritahlonrädern sind ausserdem der bzw. die Flaschenhalter hinter dem Sattel befestigt. Ich habe mich bei diesem Rad für eine normale Halterung im Rahmen entschieden, man kann die Flasche so besser erreichen und hat Platz für eine Satteltasche. Ausserdem geht man neuerdings auch davon aus, dass die Flasche im Rahmen keinen grossen aerodynamischer Nachteil gegenüber der Lösung hinter dem Sattel bietet.
Die Unterschiede zwischen einem Zeitfahr- und einem Triathlonrad sind übrigens nur marginal, Zeitfahrräder sind durch die Vorschriften des Radsportverbandes eher stärker eingeschränkt, während der Phantasie von Triathleten weniger Grenzen gesetzt werden. Mit diesem Rad könnte ich auch an Zeitfahren teilnehmen.

Noch 4 Tage und 14 Stunden bis zum Start.

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